macOS, Windows oder Linux? Die unbequeme Wahrheit über sichere Betriebssysteme

Shownotes

Link zur Episode: https://www.sicherheitsluecke.fm/15-macos-windows-oder-linux

Im Podcast erwähnte Abkürzungen:

  • CVE (Common Vulnerabilities and Exposures) - Sicherheitslücken-Statistiken
  • CVSS (Common Vulnerability Scoring System) - Bewertungssystem für Sicherheitslücken
  • WSL 2 (Windows Subsystem for Linux) - Linux-Umgebung unter Windows
  • BSD - Berkeley Software Distribution (Unix-Derivat, Basis für macOS)
  • ARM - Prozessorarchitektur (Apple Silicon Chips)
  • API - Application Programming Interface

Links:

Die Sicherheits_lücke in den Medien

Golem: Windows 95 für Eiersortier-Software weiter im Einsatz

Die Intro-Texte zu jedem Betriebssystem kommen von ChatGPT und sind mit Elevenlabs vertont worden.

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Die Sicherheits_lücke ist ein Podcast der Hamburg Open Online University (HOOU).

Monina Schwarz, LSI Bayern

Ingo Timm beim DFKI

Volker Skwarek an der HAW Hamburg

Produktion und Musik: Christian Friedrich

Das in dieser Episode verwendete Bildmaterial steht unter der Lizenz CC-BY 4.0, Urheberin ist Anne Vogt.

Podcast Design: Anne Vogt

Transkript anzeigen

Volker: Moin Moin und herzlich willkommen zur Sicherheitslücke. Ich begrüße euch zu

Volker: unserer Folge oder zu der ersten Folge des Themenkomplexes Betriebssysteme und

Volker: sichere Betriebssysteme, mit denen wir uns in den nächsten Episoden beschäftigen wollen.

Volker: Wir, das sind Volker Skwarek von der HAW Hamburg.

Monina: Monina Schwarz vom LSI.

Ingo: Und Ingo Timm vom DFKI und der UNITRIA.

Volker: Heute haben wir uns mal ein ganz besonderes Format ausgedacht,

Volker: das auch nicht ganz ohne Schmerzen für jeden Einzelnen und jeder Einzelne hier

Volker: ablaufen wird, weil wir wollen mal dem Mythos nachgehen, Betriebssysteme sind

Volker: per se sicher oder unsicher.

Volker: Und wir haben uns einfach mal die drei gängigsten Desktop-Betriebssysteme rausgesucht,

Volker: nämlich Linux, ohne dabei auf spezielle Distributionen jetzt zu gucken, und macOS und Windows.

Volker: Und das haben wir natürlich unter uns dreien aufgeteilt. Und jetzt kommt es

Volker: da zu den Schmerzen. Ne, Ingo, du lachst schon im Chat.

Volker: Du darfst natürlich sagen, warum macOS kein sicheres Betriebssystem ist und

Volker: welche Sicherheitslücken.

Volker: Also dazu muss man sagen, dass Ingo hier natürlich unser Mac-Fetischist ist.

Volker: Ich glaube, er hat sogar so einen angefressenen Apfel auf seinem Kopfkäsen aufgedruckt.

Volker: Und Monina wird ein bisschen über Windows philosophieren.

Volker: Ja, und dann bleibt natürlich nur für mich Linux über, das sowieso ein höchst

Volker: unsicheres Betriebssystem ist.

Volker: Aber wir haben uns beschlossen, dass wir gar nicht so anfangen,

Volker: sondern wir lassen mal den roten Teppich für das wahrscheinlich am meist genutzte

Volker: und gehasste Betriebssystem unter vielen, zumindest IT-Administratoren, nämlich Windows.

Volker: Und Monina will mal anfangen, warum sie meint, dass Windows eigentlich auf die

Volker: Streichelliste gehört.

Monina: Zuerst war eine catchy Phrase, wie ChatGPT hier Windows beschreiben würde.

Elevenlabs: Windows ist die Megacity der Betriebssysteme. Überall perfekt angebunden,

Elevenlabs: aber mit Altbauten unter den Wolkenkratzern.

Elevenlabs: Die Polizei fährt Streife, Patch Tuesday.

Elevenlabs: Doch bei so viel Publikum lohnt sich jeder Taschendiebstahl. Genau.

Monina: Windows, wie man da auch schon rausgeht, ist ja das, ich sage mal,

Monina: am weitestverbreitetsten Betriebssystem oder den System, die wir jetzt betrachten.

Monina: Jeder kennt Windows. Auch Leute, die wenig mit Computern zu tun haben und wenig

Monina: Ahnung haben. Windows kennt man einfach.

Monina: Das ist auf den meisten Systemen, die man kaufen kann, Windows vorinstalliert

Monina: oder auf vielen Systemen, Mac ausgeschlossen natürlich.

Monina: Wenn man sich einen klassischen Laptop kauft in irgendeinem Laden online,

Monina: hat man dann Windows drauf.

Monina: Windows ist wahnsinnig weit verbreitet im Unternehmenskontext.

Monina: Große Unternehmen benutzen wie Windows und das gibt sich ja auch größtmögliche

Monina: Mühe, dieses Ökosystem, das um Windows herum entsteht oder besteht schon,

Monina: weiter auszuweiten und wirklich überall mit reinzubringen.

Monina: Also es ist mittlerweile sehr schwer, überhaupt von Windows wegzukommen,

Monina: weil man dann ja ungefähr alles seiner Struktur nicht mehr benutzen kann.

Monina: Man hat die Benutzeranmeldung und Benutzerverwaltung in dem Unternehmen über

Monina: Windows, indem man das Ganze in Android-ID drinnen hat.

Monina: Man hat die Office 365 Suite, wo man seine ganzen Arbeitsprogramme drinnen hat, die man verwenden kann.

Monina: Man hat seine Cloud-Systeme, wo man den Speicher seiner Daten hat.

Volker: Waren Microsoft nicht auch die, die irgendwie Schlüssel verloren haben und in

Volker: China wiedergefunden oder sowas?

Volker: Also da irgendwie grenzüberschreitenden Datenverkehr propagieren?

Monina: Ja, das ist das wahnsinnig schöne. Windows kümmert sich ja um alles für dich.

Monina: Also du gibst Windows eigentlich die komplette Verantwortung für dich ab, die machen.

Monina: Windows macht ja so, das patcht für dich das System.

Monina: Und jetzt mit dem Windows 11 braucht man auch zwingend ein Konto,

Monina: ein Windows-Konto, das online ist.

Monina: Das heißt, da werden beispielsweise dann auch bei BitLocker werden die Schlüssel,

Monina: die man, das stimmt nicht, das ist nicht BitLocker, das ist die Geräteverschlüsselung

Monina: beim Home-User, die werden da abgelegt automatisch. Das verwaltet alles Windows für einen.

Monina: Und dementsprechend, also man muss halt Windows dann komplett vertrauen.

Monina: Wenn die dann damit Quatsch machen.

Volker: Dann… Nicht, du musst, du kannst. Du kannst Microsoft komplett vertrauen,

Volker: weil sie machen das alles für dich.

Monina: Ja, natürlich. Aber du musst es auch, wenn du es benutzen möchtest.

Monina: Also dir bleibt mittlerweile nicht mehr viel übrig.

Monina: Also jetzt gerade vom Wechsel von Windows 10 auf Windows 11 ist nochmal mehr

Monina: der Zwang, Windows zu vertrauen, ob man das jetzt möchte oder nicht.

Monina: Wenn man das benutzen möchte, muss man da das Vertrauen haben,

Monina: dass die das schon machen.

Volker: Aber ich kann doch auch Windows 10 weiterhin benutzen, oder?

Volker: Also wenn ich überlege, diese ersten Microsoft Surface ist zum Beispiel,

Volker: ich sag mal, erweiterter Taschenrechner mit ein bisschen mehr Speicher und größerem Display.

Volker: Die wurden auch alle standardmäßig erst mit Windows 8, dann mit dem Windows

Volker: 10 Update ausgeliefert. Und das kann ich doch jetzt wahrscheinlich auch weiter nutzen, oder?

Monina: Also man kann auch noch Windows 95 Systeme benutzen. Da gibt es eine lustige Geschichte dazu.

Monina: Es hat sich auf einem alten Gerät in einer, was ist das, eine Eiersortiermaschine

Monina: oder Eiersortiersoftware bei einem Hof befindet sich noch Windows 95 im Einsatz.

Monina: Das läuft stabiler angeblich laut Aussage des Berichtes als alle anderen Systeme,

Monina: weil das tut, was es soll seit 20 Jahren.

Monina: Ja, man kann alte Systeme im Einsatz halten. Man muss sich dann dessen bewusst

Monina: sein, dass man keine Sicherheitsupdates mehr hat.

Monina: Das heißt, am besten betreibt man das System dann nicht mehr in irgendeiner

Monina: Form, wo es irgendwo Online-Kontakt zu anderen Systemen hat.

Volker: Ich möchte jetzt nicht gegen Windows und Microsoft reden, vielleicht kriege

Volker: ich dann sogar Einreiseverbot in die USA, aber war Microsoft,

Volker: wenn ich mich nicht richtig entsinne, die hatten doch so ein SharePoint-System, oder?

Volker: Und das mussten die doch vor nicht allzu langer Zeit gleich zweimal innerhalb

Volker: einer Woche nacheinander updaten, weil die Hacker schneller die Security-Patches

Volker: wieder umgangen haben, als die Sicherheitslücke publiziert war. War das nicht so?

Monina: Also man könnte jetzt ja argumentieren, Windows ist natürlich ein sehr,

Monina: sehr großes Betriebssystem.

Monina: Das beinhaltet ja erstmal alles, was so der Standardbenutzer braucht.

Monina: Umso größer ein System ist, umso mehr Angriffsfläche hat man auch und natürlich

Monina: ist Windows gleichzeitig auch sehr gut betrachtet.

Monina: Also viele Angreifer wollen rein, viele Leute benutzen es, viele Sicherheitsforscher schauen drauf.

Monina: Das heißt, da würde eine Sicherheitslücke natürlich auch am ehesten auffallen.

Monina: Wenn man jetzt ein Betriebssystem hat, was zwei Leute benutzen und das einen

Monina: Angreifer kennt, dann werden Sicherheitswirken wahrscheinlich auch sehr spät

Monina: erst auffallen, weil einfach niemand so genau drauf schaut.

Monina: Das heißt, Windows ist vielleicht ja gar nicht zwingend unsicher als andere

Monina: Betriebssysteme, es fällt nur eher auf.

Volker: Hast du dir schon mal CVE-Statistiken angeguckt? Also sorry,

Volker: ich wollte jetzt echt nicht.

Ingo: Also ich hatte übrigens, wenn ich an Windows denke, denke ich immer daran,

Ingo: dass es relativ viel Aufwand ist, ein Windows-System sicher zu machen,

Ingo: weil ich muss mich eigentlich doch um alles kümmern.

Ingo: Also was du gesagt hast, es wird sich um alles gekümmert, ist ja eher so ein

Ingo: bisschen eingeschränkt.

Ingo: Also es gibt ja sehr, sehr viele Dinge, die ich selber machen muss,

Ingo: mit denen ich selber arbeiten muss, gerade wenn es nicht mehr Windows 11 ist,

Ingo: sondern noch die vorhergehenden Systeme sind, in denen ich dann eben doch auch Auswahl habe.

Ingo: Was einerseits natürlich gut ist, dass ich verschiedene Alternativen habe, die ich wählen kann.

Ingo: Andererseits muss ich aber auch entscheiden können, was ich machen möchte oder auch wählen möchte.

Ingo: Und da kommen wir dann ja auch wieder in Probleme hinein.

Volker: Okay, aber dann lass uns das doch mal strukturieren in zwei unterschiedlichen Perspektiven.

Volker: Also das eine ist Windows als Best Friend der IT-Administration und das andere

Volker: ist Windows als Best Friend von, keine Ahnung, meiner Mutter oder so.

Monina: Also ich würde tatsächlich sagen, so für diesen, sagen wir mal,

Monina: den unwissenden Standardbenutzer, also der Benutzer, der sich eigentlich nicht

Monina: weiter mit IT beschäftigen möchte, aber halt einen Computer braucht, der läuft.

Monina: Ist Windows das beste Betriebssystem?

Monina: Behaupte ich jetzt einfach mal so, weil es wird sich, gerade wenn man jetzt

Monina: sagt, man folgt den Empfehlungen, die Empfehlung ist aktuell von Windows ganz,

Monina: ganz massiv, dass man auf Windows 11 umsteigt, weil es dafür dann auch fortlaufende

Monina: Sicherheitsupdates und Updates geben wird.

Monina: Und da wird sich erstmal um alles gekümmert. Also mittlerweile,

Monina: wie gesagt, zwingend das Online-Konto dann.

Monina: Das bietet einem an, auch gewisse Daten von einem selber online zu speichern

Monina: und zu sichern, dass man die wiederherstellen kann oder von einem System aufs

Monina: andere umziehen kann, wenn man den Rechner wechselt, was natürlich sehr gemütlich ist.

Monina: Die Updates werden einem, wenn man es nicht ausstellt, eigentlich automatisch

Monina: installiert irgendwann, ob man das jetzt möchte oder nicht.

Monina: Aber es ist sinnvoll, weil viele Leute ja nicht unbedingt ein Bewusstsein dafür

Monina: haben, dass man aktuelle Updates einfahren muss.

Monina: Die Browser sind vorinstalliert. Es gibt eine Antivirus-Lösung drauf,

Monina: Microsoft Defender, der mittlerweile auch relativ gut seinen Job tut.

Monina: Da natürlich auch mit aktuellen System-Signaturen versehen wird,

Monina: sprich das erkennt einiges, was aktuell läuft. an Schadsoftware.

Monina: Mit dem Online-Konto hat man auch gleich Online-Möglichkeiten,

Monina: Mail und dergleichen. Man hat, wie gesagt, diesen Cloud-Speicher.

Monina: Ich glaube, es sind 5 GB, die mitkommen mit so einem normalen Microsoft-Konto.

Monina: Und die meisten Programme, die man so standardmäßig brauchen kann,

Monina: also im Privat-User-Home-Kontext, laufen einwandfrei unter Windows,

Monina: weil sie auf Windows ausgelegt sind.

Monina: Man opfert jegliche Form von Privatsphäre, also beziehungsweise von Kontrolle,

Monina: die man über das System hat und von, man hat nicht mehr die Übersicht,

Monina: welche Daten Windows dann tatsächlich von einem hat, aber das macht erstmal Windows alles. Fein.

Ingo: Lustig, ich hätte eigentlich immer gesagt, aber da kommen wir gleich noch zu,

Ingo: dass macOS genau das System ist für die Leute, die sich um nichts kümmern wollen,

Ingo: weil da eigentlich alles so voreingestellt ist, dass man erstmal damit leben kann.

Ingo: Und ich hatte immer das Gefühl, dass man bei Windows doch ein bisschen mehr

Ingo: reingucken muss, ein bisschen mehr auch da Sicherheit herstellen muss in einem Kontext.

Ingo: Aber das ändert sich natürlich auch alles und die Betriebssysteme gleichen sich

Ingo: da dementsprechend auch über die Zeit an.

Monina: Ich sage mal, wenn man Windows so einstellen möchte, dass es privatsphäretechnisch

Monina: vertretbar ist, dann muss man da viel Aufwand rein investieren,

Monina: da Richtlinien oder Einstellungen nachzuziehen.

Monina: So für den wirklichen kompletten Standardbenutzer, der auch keine Geheimnisse

Monina: von Windows zu verbergen hat, ist es schon mal mittlerweile,

Monina: ich würde sagen, so mit Windows 11 eine gute Grundeinstellung.

Monina: Wie gesagt, es gibt dann auch automatisch Geräteverschlüsselung,

Monina: was nicht Bitlocker ist.

Monina: Dazu bräuchte man nicht die Home, sondern dann die Enterprise-Version.

Monina: Und ich glaube, das muss man auch anstellen. Aber ich glaube,

Monina: die Geräteverschlüsselung kommt dann mit an Bord automatisch.

Monina: Das heißt, die Festplatte, auf der das System läuft und die anderen angeschlossenen

Monina: Platten werden auch entsprechend verschlüsselt und der Key dann im Microsoft-Konto hinterlegt.

Monina: Also da ist viel auch mittlerweile nachgezogen unter Windows 11,

Monina: wo sich Microsoft wirklich Mühe gibt, das dem Benutzer sehr gemütlich,

Monina: also vor allem gemütlich zu machen.

Monina: Ich glaube, Microsoft ist tatsächlich das, was sozusagen für den Benutzer,

Monina: der möchte, dass die Welt einfach funktioniert, ohne dass er sich um irgendwas

Monina: kümmern muss, ist das sehr gemütlich.

Monina: Wie gesagt, auch die ganzen Tools, also für Microsoft oder für Windows gibt

Monina: es jetzt die meisten Anwendungen, auch diese ganzen Office-Suite-Bloot,

Monina: das läuft unter Mac auch gut.

Monina: Das möchte ich jetzt gar nicht bestreiten, aber es ist primär ja von und für

Monina: Microsoft erstmal ausgelegt.

Monina: Excel und Word und was es da alles gibt.

Monina: Mittlerweile natürlich Windows 11 hat

Monina: auch den Co-Pilot, das ist dieser KI-Assistent, was früher Cortana war.

Monina: Kann einem dann auch Sprachausgabe und dergleichen, also da auch volle Unterstützung.

Ingo: Mich wundert ja ein wenig, was du eben schon gesagt hast, dass Microsoft jetzt

Ingo: erfordert, dass man einen Nutzer

Ingo: bei Microsoft haben muss, wenn man das installieren will oder nutzen will.

Ingo: Das ist ja eigentlich eine relativ scharfe Eingrenzung, dass man jetzt eben

Ingo: quasi in der Cloud identifizierbar ist.

Monina: Das ist total invasiv, ja.

Ingo: Hat das eigentlich einen großen Aufstand erzeugt? Also ich bin ja ein bisschen

Ingo: raus aus der Windows-Welt, weil ich seit vielen Jahren jetzt nicht mehr Windows nutze.

Ingo: Aber ich finde das eigentlich schon einen ziemlich krassen Eingriff,

Ingo: dass man eben ein Zwangskonto in Anführungszeichen hat.

Monina: Ich finde das schönste Beispiel für dieses, da müsste man sich doch eigentlich

Monina: drüber beschweren, sagt euch die Recall-Funktion was.

Monina: Das ist auch unter Windows 11 mit Co-Pilot, hatten wir das mal kurzzeitig eingeführt,

Monina: dass man quasi alle paar Sekunden einen Screenshot hat, der dann per KI analysiert wird, was da drauf ist.

Monina: Und wenn deine Daten verloren gehen, weil du irgendwas gelöscht hast,

Monina: kann das die KI sozusagen wieder herstellen.

Monina: Weil das alles als Screenshot irgendwo verarbeitet ist.

Monina: Alleine die Vorstellung, dass konstant Screenshots von meinem Bildschirm gemacht

Monina: werden, entspricht keiner meiner Vorstellungen von Privatsphäre.

Monina: Alle Chats, die ich jemals hatte, sind dann von der KI gesehen und analysiert

Monina: und irgendwo als Screenshot hinterlegt.

Monina: Ich meine, das ist für einen Angreifer auch praktisch. Der kann sofort einfach alles auslesen.

Monina: Das ist auch für einen Forensiker praktisch, der wissen möchte,

Monina: was auf dem System passiert ist, der kann das sich einfach anzeigen.

Monina: Genau, aber das wurde auch heimlich eingeführt und dann haben sich Leute beschwert,

Monina: dann wurde es abgeschaltet und es gab ein bisschen die Diskussion,

Monina: ob das jetzt nicht eingeführt wird oder ob das verpflichtend ist,

Monina: ob man das abschalten kann,

Monina: und es dümpelt jetzt so vor sich hin und wird nach und nach wahrscheinlich wieder eingeschaltet und.

Ingo: Das ist ja schon merkwürdig, weil wir, wenn wir das betrachten,

Ingo: das ist ja auch eine riesen Sicherheitslücke.

Ingo: Also wenn ich überlege, wie oft, wenn man Passwörter teilt und noch nicht über

Ingo: moderne Passwortmanager,

Ingo: spricht die Dinger dann beispielsweise über die E-Mail einen Namen oder so und

Ingo: über ein Chat-System vielleicht ein Passwort vergeben wird, wenn das beides

Ingo: in einem Screenshot gespeichert wird, ist es ja quasi direkt sichtbar für den, der darauf Zugriff hat.

Monina: Ja, genau. Also das darf halt ein Angreifer nicht drauf Zugriff haben.

Monina: Genau, aber das ist so, ich finde das ist ein schönes Beispiel für,

Monina: Microsoft bringt dann immer ganz unauffällig Funktionen rein,

Monina: wie auch zum Beispiel dieses mit Konto anmelden.

Monina: Das gab es ja schon unter Windows 10, dass man das machen sollte,

Monina: aber da konnte man noch drum rum kommen, wenn das System einfach kein Internet

Monina: hatte beim Installieren.

Monina: Und das ist dann immer, wird dann immer so ein bisschen die Leitgrenze des Benutzers

Monina: erprobt und ein bisschen ausgeweitet, bis es dann irgendwann die Leute schon

Monina: so akzeptiert haben, dass wenn es dann wirklich nochmal verpflichtend kommt,

Monina: sich keiner mehr wirklich beschwert.

Volker: Was mich in diesem Kontext auch echt ein bisschen stört ist,

Volker: das habe ich gerade letztens erst wirklich auch juristisch wahrgenommen, dieser Datenkontext.

Volker: Wir gehen ja erstmal davon aus, wir sind EU-Bürger und für uns gilt halt die

Volker: Datenschutz-Grundverordnung oder GDPR oder wie auch immer.

Volker: Das heißt, es ist zwar jetzt der falsche Begriff, aber da wird so eine Art Datensouveränität

Volker: mit eingeräumt, auch wenn das natürlich jetzt mal wissenschaftlich betrachtet

Volker: erst mal zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind.

Volker: Aber es ist wohl so, nicht nur wohl,

Volker: sondern juristisch mittlerweile auch nachgewiesen, dass durch diesen neuen Cloud-Act

Volker: der USA eben eine legale Herausgabe, Verpflichtung von amerikanischen Unternehmen besteht,

Volker: von Daten, und zwar unabhängig davon, wo die Daten liegen.

Volker: Das bedeutet, das was Monina gerade gesagt hat, die Screenshots,

Volker: die gemacht werden, damit, keine Ahnung, KI trainiert werden kann auf Suchfunktionen

Volker: oder wie auch immer, die KI,

Volker: Oder diese Daten sind beliebig in den USA abrufbar, von Gerichten auswertbar. Und Microsoft?

Monina: Moment, das ist, ja, ich stimme dir zu den Daten. Die ausgeleitet werden,

Monina: wären dann komplett gerichtlich anforderbar.

Monina: Bei dieser Recall-Funktion mit diesen Screenshots, ich weiß nicht,

Monina: wie viel davon lokal verarbeitet wird und ob davon wirklich irgendwas zu Microsoft

Monina: direkt geht, aber theoretisch gibt es die Option.

Ingo: Aber genau das ist wieder das Problem. Aber das Problem haben wir auch bei dem

Ingo: großen anderen System, wo wir das gleich noch sprechen, dass wir einfach nicht

Ingo: genau wissen, welche Informationen zwischen eben Konzern und Nutzercomputer

Ingo: hin und her gespielt werden.

Ingo: Also ich finde die Frage von dem Durchgriff auf die Cloud, auf die Nutzerdaten,

Ingo: das ist ja ein Problem, was wir auf der Cloud-Ebene noch haben.

Ingo: Das ist auch nochmal ein Thema, was wir uns auf jeden Fall nochmal vornehmen sollten.

Ingo: Also die Frage von Datensouveränität oder eben, was bedeutet auch Safe Harbor

Ingo: oder wie auch immer die Abkommen heute dann noch heißen, die wir dort hatten.

Ingo: Also die Annahme, dass die amerikanische Industrie eben doch so zu berücksichtigen ist,

Ingo: als wenn es ein europäisches Unternehmen wäre, weil wir ja alle eine gleiche

Ingo: Wertordnung teilen, was ja doch auch stärker in Frage stehen kann in der Zukunft.

Ingo: Es ist ein großes Problem. Ich finde aber, andersrum ist das auch ein Nutzerproblem,

Ingo: weil wir hatten ja von Microsoft längere Zeit das Angebot, auf eine in Deutschland

Ingo: betriebene Cloud zurückzugreifen und das wurde ja im großen Stil eigentlich

Ingo: wieder zurückgefahren,

Ingo: weil einfach die Nachfrage überhaupt nicht da war, jedenfalls von den meisten Kunden.

Ingo: Also es gibt ja immer noch lokale Instanzen für bestimmte Großkunden,

Ingo: die das dann vereinbaren können, dass die Daten nur in Europa oder nur in Deutschland liegen.

Ingo: Aber im Grunde bei den Benutzern hat sich das überhaupt nicht durchgesetzt,

Ingo: weil dieser Aufpreis niemandem das wert war, eben fünf Euro oder so einen Monat

Ingo: mehr zu zahlen, dafür, dass es dann in Deutschland war. Jedenfalls nicht einer

Ingo: außerhalb einer großen Kundengruppe.

Monina: Weil Microsoft auch einfach seine Kunden daran gewöhnt hat, dass Privatsphäre

Monina: oder diese Kontrolle über die eigenen Daten, dass das nicht zu Microsoft geht,

Monina: was ist, wofür man zahlen muss?

Monina: Diese Selbstverständlichkeit, dass man dafür bezahlen muss, dass man die Kontrolle

Monina: über seine Daten hat, dass Sachen nicht irgendwo in der Cloud liegen,

Monina: die nicht in Deutschland ist. Oder dass man ausschalten muss,

Monina: dass Telemetriedaten zu Windows weitergeleitet werden können.

Monina: Dass man da so drauf trainiert worden ist, dass das normal ist,

Monina: finde ich auch sehr erschreckend einfach.

Monina: Ich finde, der Normalzustand sollte eigentlich immer sein, dass ich davon ausgehe,

Monina: wenn ich hier mir ein Betriebssystem aufsetze,

Monina: dass meine Daten nicht ausgeleitet werden in andere Länder oder nicht gespeichert

Monina: werden und dass ich prinzipiell, wenn ich irgendwie sage, ich möchte etwas weiterleiten

Monina: zu dem Hersteller meines Betriebssystems, dass ich das extra anmachen muss und nicht,

Monina: dass das per Definition der Standardfall ist. Aber das ist es nun mal leider mittlerweile.

Volker: Das Problem, das ich halt sehe bei Microsoft, wenn die regelmäßig Screenshots machen,

Volker: ist, dass uns der Datenschutz, auf den wir uns eigentlich in Europa verlassen,

Volker: verloren geht, weil der Cloud Act für amerikanische Unternehmen und der ist

Volker: angeblich sehr weit ausgelegt, dieser Cloud Act,

Volker: nämlich als amerikanische Unternehmen

Volker: gelten dort solche, die dort produzieren und dorthin verkaufen.

Volker: In Klammern, welches Unternehmen tut das nicht?

Volker: Und damit ist unerheblich, wo die Daten liegen, die sind zur Datenherausgabe verpflichtet.

Volker: Wenn ich jetzt aber irgendwie, keine Ahnung, Passworteingaben sind oftmals mit

Volker: Sternchen geschützt, aber keine Ahnung,

Volker: ich möchte nicht, dass Microsoft den amerikanischen Gerichten und Geheimdiensten

Volker: meine Systemkonfiguration in Form von Screenshots rausgeben kann. Möchte ich nicht.

Volker: Das heißt, wir haben ja eigentlich zwei Cyber-Risiken. Wir haben das Cyber-Risiken

Volker: des ungewollten Hackens und der allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Monina: Ich würde jetzt mal sagen, selbst wenn man sagt, diese Recall-Funktion,

Monina: aktuell ist sie ja noch deaktivierbar.

Monina: Mal schauen, ob sie dann irgendwann wieder einfach an ist. Aber aktuell kann

Monina: man das deaktivieren. Ich glaube, es ist standardmäßig auch aus.

Monina: Da müsste ich nochmal nachschauen, was jetzt wirklich die aktuellste Voreinstellung ist.

Monina: Aber auch so diese ganzen Cloud-Optionen, die Microsoft hat,

Monina: dass man Daten automatisch in die Cloud sichern kann, dass man diese ganzen

Monina: Windows-365-Umgebungen ja auch Cloud in der Cloud haben kann,

Monina: dass Sachen Cloud gesichert werden.

Monina: Also man hat als Standardnutzer, würde ich behaupten, gar nicht mehr den Überblick,

Monina: was jetzt eigentlich tatsächlich dann wo bei Windows landet.

Monina: Man geht davon aus, dass das irgendwie alles schon bei sich selber ist oder

Monina: dass es sicher verwahrt ist, aber ein Teil davon wird irgendwo online liegen,

Monina: und da, wie du vorhin erwähnt hattest, Volker Ja.

Monina: Windows hat ja auch schon das ein oder andere Mal das Problem gehabt,

Monina: dass sie irgendwelche relevanten Schlüssel verloren haben oder irgendwelche

Monina: relevanten Daten tatsächlich verloren haben. Also unabhängig von dem.

Volker: Aber ich finde das cool. Sie werden ja immer wieder gefunden.

Volker: Also manchmal halt nicht von Microsoft, aber ist sehr gut.

Monina: Ja gut, verlieren ist so die falsche Aussage. Haben andere auch dann Zugriff drauf.

Ingo: Ja, aber das Schöne ist ja auch, wir müssen uns auch mit diesen amerikanischen

Ingo: Konzernen gar keine großen Sorgen machen. Wir haben ja glücklicherweise Verträge

Ingo: zwischen USA und Europa. Also aktuell ist es, glaube ich, der EU-US-Data-Privacy-Framework-Act

Ingo: oder so, den wir da beschlossen haben.

Ingo: Und in diesen Regelungen wird ja auch der Cloud-Act eingeschränkt,

Ingo: nämlich darauf, dass die Behörden nur noch dann zugreifen dürfen,

Ingo: wenn es notwendig und verhältnismäßig ist.

Ingo: Also die müssen nur Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit nachweisen,

Ingo: insofern wird das ganz unproblematisch sein.

Volker: Und da achten dann auch amerikanische Gerichte drauf und Regierungen halten sich dran, ja?

Ingo: Ja, also es gibt dazu exekutive Anordnungen, die diese Begrenzung verbindlich machen sollen.

Ingo: Aber wie das dann exakt klappt, es gibt da noch so ein Data Protection Review

Ingo: Court, in dem man sich beschweren kann, wenn man glaubt, dass man unrechtmäßig Daten verloren hat.

Ingo: Das Problem ist das, was wir in Deutschland eigentlich verlangen,

Ingo: dass man informiert wird über Datenzugriff, dort ja gar nicht erfolgt.

Ingo: Das heißt, dass wir gar nicht mitbekommen, wenn unsere Daten abgegriffen wurden.

Ingo: Und das ist so ein bisschen Schwierigkeit, aber führt natürlich trotzdem zu

Ingo: einem etwas anderen Thema, was nicht mehr direkt das Betriebssystem,

Ingo: sondern eher Cloud-Dienste im Allgemeinen betrifft.

Ingo: Aber die Betriebssysteme sind natürlich heute sehr eng verbunden mit den Clouds.

Volker: Genau. Nennen wir heute mal ein Betriebssystem, also ein aktuelles.

Volker: Ich meine jetzt nicht irgendwie rein hypothetisches, aber ein aktuell genutztes,

Volker: einschließlich, wir sind ja gerade bei Windows, einschließlich Windows,

Volker: das nicht integral mit der Cloud verbunden ist.

Monina: Ich würde behaupten, es gibt Linux-Systeme, bei denen das der Fall ist.

Ingo: Also du kannst ein macOS betreiben, ohne dich anzumelden. Dann bist du auch

Ingo: mit deinen Speichern nicht in der Cloud.

Monina: Aber da ist es auch wahrscheinlich nicht ganz hundertprozentig einfach für einen

Monina: Benutzer, der das convenient benutzen möchte mit den, ich sag mal,

Monina: den zu erwartenden Funktionen, das zu tun ohne Cloud-Nutzung oder ohne zumindest

Monina: unproblematisch oder simpel den Überblick darüber zu bekommen und zu behalten,

Monina: wann was tatsächlich irgendwo in die Cloud geht oder nicht.

Ingo: Also das Hauptproblem dabei finde ich eigentlich eher, dass es ein rotes kleines

Ingo: Zeichen gibt, so eine Eins oder sowas

Ingo: da dran, dass man doch bitte in der Systemsteuerung sich anmelden soll.

Ingo: Aber man muss es nicht. Und wenn man es nicht muss, hat man auch keine Cloud-Funktion,

Ingo: die zur Verfügung steht an der Stelle. Also das geht schon.

Volker: Da weiß ich aber nicht, ob das bei Windows nicht genauso ist.

Volker: Ob man muss ich mich bei Windows, was macht Microsoft, wenn ich es nicht tue?

Monina: Also Windows 10 hat noch funktioniert. Da konntest du ja das System installieren,

Monina: ohne dass du ein Online-Konto hast, in dem du einfach gesagt hast,

Monina: ja, ich habe ja gerade kein Internet, also geht das nicht.

Monina: Bei Windows 11, soweit ich das bisher gelesen habe, gibt es keine Möglichkeit,

Monina: drumherum zu kommen, dass du ein Windows-11-Konto erstellst.

Monina: Gut, wenn du dann kein Netzwerk hast, solange du kein Internet hast,

Monina: wird dann natürlich logischerweise auch nichts hochgeladen.

Monina: Aber sobald du Internet hast, was ja für eine normale Benutzung von einem Computer,

Monina: sage ich jetzt mal, doch irgendwie essentiell ist,

Monina: hast du diese Verbindung zu deinem Windows-11-Konto bei Microsoft und dann hast

Monina: du einen Upload von Daten. Oder hast du irgendeine Kommunikationsbeziehung.

Volker: Dann haben wir doch schon einen coolen Übergang auf Ingo gekriegt,

Volker: der ja jetzt schon angefangen hat, hier die Pro-Mac-Seite einzunehmen.

Volker: Aber denk dran, du musst auch noch ein paar Sachen, du bist verpflichtet dazu,

Volker: auch noch ein paar schlechte Sachen für Mac zu finden, falls du sie findest.

Ingo: Zuerst mal möchte ich natürlich das Gerücht mit dem Kopfkissen ausräumen.

Ingo: Ich bin kein klassischer Mac-Fanboy, sondern ich bin bewusst darüber,

Ingo: welche Schwierigkeiten es auch mit dem System gibt.

Ingo: Habe mich aber unter Abwägung der schlechten Alternativen, die wir dazu auf

Ingo: dem Markt haben, dazu bewogen, vor einigen Jahren auf Mac umzusteigen.

Ingo: Wenn ich mir was aus Kopfkissen drauf machen würde, was ich nicht darf,

Ingo: aus Sozialgründen, wäre es wahrscheinlich eher ein Werder Bremen-Logo übrigens.

Ingo: Das ist mir viel mehr wert, als eine Computerfirma auf Kopfkissen drauf zu machen.

Volker: Ist das eine Sicherheitslücke? Ich weiß nicht.

Monina: Kommt drauf an, wer es sieht.

Volker: Oh ne, mach das weg, Ingo.

Ingo: Ja, also ich würde ganz gerne ein ganz kleines bisschen ausholen bei macOS,

Ingo: weil es etwas Interessantes bei macOS gibt, was es auch deutlich von anderen

Ingo: Typen von Systemen, die wir so im Umfeld haben, unterscheidet.

Volker: Wir haben doch nur die catchy Phrase, die wir brauchen, sonst kannst du doch gar nicht anfangen.

Ingo: Du hast recht, fangen wir mit der catchy Phrase an.

Elevenlabs: MacOS ist so ein bisschen wie eine Hochsicherheits-Gated-Community.

Elevenlabs: Gut geschützt, aber man lebt nur so sicher, wie der Hausmeister Apple es erlaubt.

Elevenlabs: Und wenn die den Strom abstellen, bleibt dir nichts anderes übrig, als mitzuspielen.

Ingo: Gut, dann fange ich jetzt auf einer unteren Ebene an, bei der Benutzung und nicht bei der Technik.

Ingo: Was macOS ausmacht versus anderen Systemen, ist, dass bei macOS die Firma Apple

Ingo: die Überzeugung hat, jedenfalls unter Steve Jobs sehr stark diese Überzeugung

Ingo: hatte, Dass die Firma am besten weiß, wie so ein System zu benutzen ist.

Ingo: Und dass die Nutzer sich dann in dieses gemachte Haus reinsetzen und es einfach

Ingo: so benutzen können, wie es ist.

Ingo: Und wenn man sich damit arrangieren kann, wie es ist, ist es ein hervorragendes

Ingo: System, was sehr leicht und auch teilweise leistungsstark funktionieren kann.

Ingo: Und auch, ich würde sagen, eigentlich grundsätzlich relativ sicher funktionieren kann.

Ingo: Das Dilemma ist, das macht es natürlich immer zu schwierigen Wahlen,

Ingo: die wir so als Technik liebende Menschen oder als technikaffine Menschen haben müssen.

Ingo: Das ist dann, wenn man ein Power-User ist, wenn man bestimmte Dinge möchte,

Ingo: die vielleicht nicht im Standard sind, dass es dann teilweise sehr kompliziert

Ingo: werden kann, aus diesem Rahmen auszubrechen.

Ingo: Das ist ja das, was die Catchphrase auch dargestellt hat.

Ingo: Aber das ist auch der Grund, warum ich eben meinte, Monina, dass das macOS eigentlich

Ingo: für den wirklich völlig unbedarften Benutzer ein perfektes System oder ein sehr

Ingo: gutes System sein kann, weil man extrem vieles direkt hat.

Ingo: Und man hat in der Vergangenheit auch sehr früh schon umfangreiche Tools und so dazu gehabt.

Ingo: Also ich bin gar nicht sicher, wie viele Jahre jetzt schon, aber ich glaube,

Ingo: in der Größenordnung acht Jahre oder sowas verschenkt macOS,

Ingo: also Apple, auch ihr Office-Paket, dass sie eben einfach, was man standardmäßig

Ingo: mit dem Computer quasi mit installieren kann.

Ingo: Und man hat sofort ohne kürzliche Kosten die Systeme.

Ingo: Genauso hat man auch, ich glaube, ziemlich gleicher Zeitraum,

Ingo: hat man auch keine Kosten mehr für Betriebssystem-Updates.

Ingo: Das heißt, also die Updates sind einfach lebenslang kostenfrei.

Ingo: Und das ist eigentlich schon eine ganz tolle Sache.

Ingo: Ist mittlerweile bei Microsoft auch viel, viel besser geworden.

Ingo: Früher war es ja mit den verschiedenen Systemen, wo man ständig die Lizenzen

Ingo: erneuern musste, ein ganz großes Problem.

Ingo: Aber im Großen und Ganzen haben wir ein sehr nettes System, solange ich relativ

Ingo: einfache Aufgaben habe, die ich damit machen möchte.

Ingo: Und jetzt gehen wir natürlich noch mal ganz kurz rüber zu dem Punkt Clouds und

Ingo: das sollten wir hier nicht verschweigen.

Ingo: Natürlich möchte Apple genauso wie Microsoft, wie auch alle anderen Systeme,

Ingo: die kommerziell vertrieben werden, dass man sich einer Cloud anschließt und

Ingo: darüber verdienen die dann auch ihr Lizenzgeld, würde ich jetzt mal sagen,

Ingo: jedenfalls auf der Kleinebene.

Ingo: Die verdienen auch über die Hardware, die sie ja exklusiv verkaufen,

Ingo: auch Geld, um das Betriebssystem zu unterhalten.

Ingo: Aber die Cloud sollte man schon machen, wenn man das nutzen möchte,

Ingo: weil man damit eben Möglichkeiten hat,

Ingo: bestimmte Dinge zu benutzen, wie ein Schlüsselbund, in dem Passwörter gespeichert

Ingo: werden können und eben auch bestimmte Datenablagen hat, die zur Verfügung stehen.

Volker: Aber bei Mac war Apple nicht auch derjenige, der einfach Sachen mal auch wieder eingestellt hat?

Volker: Also gesagt, in Klammern, wir verdienen kein, ach nee, die Nutzer brauchen das nicht.

Volker: Genau, also und stellen dann einfach so mal nächstes Jahr Dienste ein?

Ingo: Nein. Also das ist mir ein bisschen zu platt. Also ich finde das ganz gut.

Ingo: Du musst ja auch ein bisschen Kritik üben. Ich habe ja gesagt,

Ingo: ich bin selbst auch nicht nur Freund, aber was die Besonderheit ist,

Ingo: und da wollte ich so ein bisschen diesen historischen Weg einmal ganz kurz gehen.

Ingo: Wenn wir das heute Mac-System angucken, dann basiert es im Prinzip ursprünglich

Ingo: auf dem Next-Step-System, was aus dem Unix-Derivat kommt und mit BSD-Komponenten

Ingo: daneben auch versehen ist.

Ingo: Das Ganze ist erst für PowerPC entwickelt worden und man hat ja irgendwann festgestellt,

Ingo: dass PowerPC nicht die richtige Entwicklungsgeschwindigkeit hat und dass Intel-Chips

Ingo: deutlich besser wurden und ist dann von PowerPC 2006 auf Intel umgestiegen und

Ingo: hat eben die Macs mit Intel-Chips ausgerüstet.

Ingo: Wo es eigentlich die spannendste Zeit für Macs war, weil man auf einmal eine

Ingo: kompatible Hardware zu PCs hatte und damit eben auch Windows oder alles,

Ingo: was eben auf diesen Systemen läuft, auch zu nutzen.

Ingo: Auch sehr nativ eben virtuelle Maschinen unter Windows laufen lassen konnte und damit auch sehr,

Ingo: sehr sicher Windows laufen lassen konnte, weil die in einem völlig geschützten

Ingo: virtuellen Rahmen gelaufen sind und ausgefüllt werden konnten,

Ingo: damit auch alle Windows-Applikationen möglich waren.

Ingo: Teilweise sogar, wenn man ein bisschen Geld dafür ausgegeben hat,

Ingo: konnte man sogar wirklich, das hat man gar nicht gemerkt, dass man Windows benutzt

Ingo: hat, man einfach ein weiteres Fenster gehabt, was ein Windows-Fenster war.

Ingo: Das war einfach in der normalen Überfläche ganz einfach nutzbar.

Ingo: Aber wir haben dann den Übergang zu Silicon-Chips, also zu den ARM-Chips gehabt,

Ingo: 2020. Und das Interessante ist, dass Apple...

Ingo: Dinge einfach entfernt und rauslöscht, wenn sie nicht mehr notwendig sind.

Ingo: Und das ist ein großer Unterschied zu Windows und das war gerade vor Windows

Ingo: 10 ein riesiges Problem bei Windows, dass man im Prinzip die Abwärtskompatibilität bis zum ersten PC,

Ingo: also bis zum 8086 oder 80286 Prozessor oder sowas noch gewährleisten wollte

Ingo: und man dadurch natürlich 32-Bit-Unterstützung mitgeschleppt hat über die gesamten

Ingo: Jahre oder teilweise sogar 16-Bit-Unterstützung dann.

Ingo: Und dass eben da sehr viel doppelter Code und doppelte Bibliotheken zu verwalten

Ingo: waren, das macht Apple anders.

Ingo: Apple schneidet nach bestimmter Zeit einfach ab. Die sagen, es gibt eine Übergangszeit

Ingo: von vier bis fünf Jahren für eine neue Technologie.

Ingo: Und danach gibt es vielleicht noch Sicherheitsupdates, aber dann gibt es nichts

Ingo: weiteres mehr. Dann gibt es das neue System nur für das neue System,

Ingo: also für die neuen Rechner oder für neue Intellektoren.

Ingo: Den PowerPC hat es 2010 gekillt oder 2009 und man geht davon aus,

Ingo: dass die Intel-Unterstützung für Macs, also die neuen Betriebssysteme,

Ingo: werden ab nächstem oder übernächsten Jahr nicht mehr für Intel bereitgestellt.

Ingo: Das heißt, wenn man das neueste Betriebssystem haben will, muss man auch Hardware

Ingo: haben, die dann mindestens sechs Jahre alt ist oder sowas, um das dann zu betreiben an dieser Stelle.

Ingo: Hat aber, wie gesagt, archätonische Gründe, weil man einfach dann sagt,

Ingo: dann brauchen wir den Code auch nicht mehr mitschleppen dafür.

Ingo: Und bei 32-64-Bit-Umübergang war es genauso, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt

Ingo: gesagt hat, ab jetzt, das war 2019, haben wir noch 32-Bit-Unterstützung.

Ingo: Also da kann man noch Rechner auch benutzen, die nur 32-Bit haben als Architektur

Ingo: und danach geht es eben nicht mehr.

Ingo: Also danach sind alle Rechner, die eine 32-Bit-Architektur haben,

Ingo: raus aus dem System. Dann kann man die nicht mehr verwenden.

Monina: Ich möchte jetzt nochmal aber einen Schritt zurückgehen und anknüpfen an die

Monina: Vorteile, die du genannt hast von Mac.

Monina: Weil ja, das System funktioniert sehr gut mit der Hardware, was aber auch den

Monina: Nachteil mit sich bringt, dass du die Hardware nicht flexibel,

Monina: also du kannst nicht ein Mac überall drauf spielen, ein Mac OS.

Monina: Nicht ohne weiteres, nicht, dass es gut funktioniert. Das heißt,

Monina: es beschränkt dich maximal darauf, dass du deren Geräte kaufst.

Monina: Und klar, das Ökosystem funktioniert super, was ich bisher gehört habe.

Monina: Ich habe selten mit Mac gearbeitet.

Monina: Ich habe mal ein MacBook gehabt in der Arbeit, aber ich habe nicht dieses ganze Ökosystem genutzt.

Monina: Das sieht aber schon schön aus, wenn das dann vom iPhone mit dem...

Monina: Mac, mit dem Apple, mit was auch immer dann sonst noch gut interagiert.

Monina: Aber du hast diese Festlegung auf die Hardware. Sprich, es ist auch einfach

Monina: eine Preisfrage für viele.

Monina: Also ich würde mal behaupten, es ist deswegen nicht wahnsinnig convenient,

Monina: weil es einfach teuer dadurch auch ist.

Monina: Mag besser funktionieren, aber das ist nicht für jeden.

Monina: Und dann auch, wenn es irgendwie in Linux versucht manchmal zu sein,

Monina: in Linux ist es dann doch nicht ganz.

Monina: Also viele Sachen, die unter Linux funktionieren, meiner Erfahrung nach,

Monina: gerade wenn man so Sondersachen machen möchte, was man unter Linux gerne macht,

Monina: funktionieren dann doch nicht so richtig unter Mac, weil dafür dann doch irgendwas

Monina: nicht funktioniert, weil es dann doch anders ist.

Monina: Und im Gegenzug, wenn ich jetzt sage, okay, Windows hat ja, ich würde behaupten,

Monina: die meisten Apps sind irgendwo für Windows designt worden, da kann Mac einfach

Monina: auch nicht mithalten mit der Vielfalt.

Monina: Also zum Beispiel, wenn man jetzt aus dem Arbeitskontext von ich benutze nur

Monina: Office-Produkte weggeht und sagt zum Beispiel, man hat grafischere Sachen,

Monina: grafische Anwendung, Grafikbearbeitung oder man hat Gaming, was auch eine relativ

Monina: große Sparte mittlerweile ist, was viele Leute benutzen.

Monina: Da hört es dann mit Mac einfach auf, dass ich die nativen Unterstützungen habe.

Ingo: Da sind wir aber bei anekdotischer Evidenz auch an der Stelle ein bisschen.

Ingo: Also wenn du über Spiele sprichst, hast du recht. Also das ist ganz klar.

Ingo: Windows ist die Plattform für Spiele seit vielen Jahren, weil man in kaum anderen

Ingo: Systemen so einfach an die Hardware rankommt und sehr hardwarenah arbeiten kann

Ingo: wie eben bei Windows und damit natürlich auch sehr effiziente Spiele bauen kann.

Ingo: Mac hat nun immer sehr starke Zwischenebenen, die die Hardware schützen sollen

Ingo: und eben auch den Zugriff auf Hardware schützen sollen, die auch die Programme

Ingo: untereinander schützen, was das ein bisschen schwieriger macht.

Ingo: Es ist in Mac so, dass es ganz viele Dinge, die man gerne haben möchte, nicht gibt,

Ingo: Und das ist zum Beispiel das Fenster verschieben mit Tasten.

Ingo: Das gibt es mittlerweile schon, aber das war lange Zeit. Ich glaube letztes

Ingo: Jahr oder so gab es das nicht.

Ingo: Und da war man Zusatzprogramm. Und man hat sich daran gewöhnt,

Ingo: wenn man ein Mac benutzt, dann hat man ganz viele Zusatzprogramme.

Ingo: Der Unterschied ist aber, dass wir nicht wie bei Windows dafür Public Domain,

Ingo: also irgendwelche kostenfreien Software zur Verfügung haben,

Ingo: sondern wir haben ganz oft Bezahlsoftware zur Auswahl.

Ingo: Das heißt also auch, wenn ich so einen Tänzter-Manager haben möchte,

Ingo: zahle ich für den einmal, ich sage mal 2,50 Euro oder sowas in der Richtung. Vielleicht auch 4 Euro.

Monina: Das heißt Mac ist das Pay-to-Win-System unter den Betriebssystemen.

Ingo: Genau, genau. Und das ist aber schon immer. Also ich habe meinen ersten Mac

Ingo: 2008 gehabt, habe ihn dann 2009 frustriert mit Windows bespielt und habe ihn

Ingo: dann in die Ecke gestellt.

Ingo: Und nachdem ich 2012 mit Windows nicht mehr klarkam, bin ich dann wieder zu Mac umgestiegen.

Ingo: Ich habe früher auch mal Windows geschult übrigens. Also ich bin wirklich eigentlich

Ingo: ein Windows-Jünger, wenn man das überhaupt mit sowas bezeichnen möchte.

Ingo: Und als ich dann angefangen habe, das mal etwas anders zu betrachten,

Ingo: also das Office wurde auch besser zu der Zeit, das war vorher eigentlich nicht nutzbar.

Ingo: Aber das Problem, was wir da haben, ist eben wirklich, man hat ganz viele kleine

Ingo: Programme, man zahlt dafür.

Ingo: Man zahlt auch manchmal ein Abo oder sowas dafür. Man hat einen App-Store auch,

Ingo: der ist so mittelmäßig gut, da komme ich auch gleich nochmal mit einer Sicherheitsfunktion dann dazu.

Ingo: Aber im Großen und Ganzen ist man gewöhnt, als Mac-User zu bezahlen.

Ingo: Und dadurch sind nicht alle Dinge, die man gerne machen möchte, verfügbar.

Ingo: Aber sehr viele kleine Dinge, die man gerne haben möchte, die man auch gerne

Ingo: unter Windows schön hätte, sind unter Mac besonders hübsch und besonders gut

Ingo: benutzbar, weil es sich für den Entwickler lohnt, es zu entwickeln.

Ingo: Und es nicht nur die Funktionsbereitstellung ist, die bei Windows oft im Vordergrund steht.

Ingo: Und das ist also, man hat eine höhere Usability, ganz häufig.

Ingo: Man hat eine einfachere, bessere Programme.

Ingo: Aber man hat nicht die volle Auswahl an solchen Systemen. Und das ist eine Sache,

Ingo: die sehr stark unterscheidet.

Ingo: Aber so die Nerdstools, also das, was mir am meisten gefehlt hat die ganzen

Ingo: Jahre, war eigentlich immer ein vernünftiger Northern Commander oder Northern

Ingo: Commander Klonen, also was man in Windows im Tuttle Commander oder sowas hat.

Ingo: Also vernünftige Filemanager, wo man auch mal größere Datenmengen sortieren

Ingo: und drüberschieben kann. Das ist nicht so vorgesehen, man denkt ein bisschen anders bei Mac.

Ingo: Man denkt auch viel stärker an Benutzerordner, was mittlerweile bei Windows ja auch ist.

Ingo: Also dass wirklich alle Daten, die im Benutzer zugrunde sind,

Ingo: unterhalb des Benutzerordnors angesiedelt sind. Also Unix, Linux-artig.

Ingo: Man hat die Apps etwas stärker strukturiert.

Ingo: Das sind so Punkte. Aber vielleicht sollen wir auch noch kurz über Sicherheitsfeatures

Ingo: mal sprechen. Also ich würde ganz gerne so ein paar Dinge. Es gibt nicht so ein...

Volker: Das wäre so mein Einsatz oder meine Frage.

Volker: Es wird ja eigentlich immer gesagt, weil Apple so ein, ich sag mal,

Volker: doch ziemlich geschlossenes Linux-Derivat ist,

Volker: also Linux gleich sicher und sehr stark unter Herstellerkontrolle das System,

Volker: also noch stärker als die Microsoft-Produkte, weil einfach abgeschlossener,

Volker: dass es dadurch sicherer ist.

Volker: Und da will ich einfach mal reingrätschen und sage, Apple hat vor,

Volker: ich weiß nicht, wie viele Tagen, 16.

Volker: Oder so was, 16. oder 9. Das heißt, gestern, vorgestern, ein riesen Security-Ding

Volker: wieder drin gehabt, wo sich genau, also ich will jetzt gar nicht auf Häufigkeit,

Volker: Statistik, sondern rein auf die Evidenz.

Volker: Genau, es gibt genauso regelmäßig, meinetwegen seltener, aber regelmäßig hohe

Volker: CVSS-Scores bei Apple Mac.

Volker: Es gibt proprietäre Hardware, die einfach per se nicht besser ist als nicht-proprietäre Hardware.

Volker: Und zudem gibt es nur noch dieses komische Verhalten.

Volker: Aber gut, da war Microsoft genauso. Also Microsoft hatte ja lange Zeit mal in

Volker: dem Betriebssystem so ein NSA-Key in der Registry drin stehen gehabt,

Volker: wo alle Leute sich fragten, was heißt NSA-Key und wofür ist der da?

Volker: Das wurde nie gelöst. Die Vermutung ist halt immer noch im Raum, was das bedeutet.

Volker: Aber bei Apple, Apple hat sowas nicht. Apple gibt ja nicht mal dem FBI auf Androhung

Volker: gerichtlicher Beschlüsse oder sowas, datenfrei auf, ich sag mal,

Volker: kriminell genutzte Handys.

Volker: Komischerweise waren sie irgendwie vier Wochen später dann doch öffentlich.

Ingo: Ganz komisch. Lass uns mal ganz kurz das ein bisschen systematisch betrachten,

Ingo: weil das zwei verschiedene Dinge sind.

Ingo: Das eine, die Frage des Betriebssystems grundsätzlich, die andere Frage des

Ingo: Verhaltens von Apple, sind für mich deutlich verschiedene Sachen.

Ingo: Was bei Mac einen Unterschied macht, ist, wir haben eine viel kleinere Hardware-Basis,

Ingo: viel weniger Variationen in der Hardware und damit haben wir natürlich auch

Ingo: einen etwas leichteren, pflegbaren Kern.

Ingo: Dann haben wir das Abschneiden von alten Zöpfen und damit nicht so viele Leichen,

Ingo: die in dem Betriebssystem rumhausen, die leicht auskonzerten können.

Ingo: Wir haben relativ schnelle Security-Patches, die auch automatisiert eingespielt werden können.

Ingo: Das heißt also, dass Probleme auch relativ schnell wieder rausgenommen werden

Ingo: können. Das heißt aber nicht, dass es passieren muss.

Ingo: Aber es ist schon auch ein Versuch dabei, das so zu Was interessant ist,

Ingo: ist, dass die so drei größere oder vier größere Sicherheitsmechanismen haben.

Ingo: Also das eine ist das Sandboxing, dass Apps eben in einem eigenen,

Ingo: also Programme in einer eigenen Welt quasi für sich bestehen und gar keinen

Ingo: Zugriff auf irgendwelche relevanten Systemkomponenten haben.

Ingo: Das gilt aber eigentlich nur für die Apps, die aus dem App Store installiert

Ingo: werden und der App Store auf dem Mac.

Ingo: Ist wirklich ein mittelmäßig genutztes Infrastruktur, weil ganz viele Entwickler

Ingo: wollen einfach nicht in diesen App Store rein.

Ingo: Das ist ja wieder mit einem zusätzlichen Overhead, mit Kostenabführung bei preispflichtigen

Ingo: Modellen und so weiter verbunden.

Ingo: Und deswegen gibt es eigentlich immer noch den normalen Weg,

Ingo: dass ganz viele Programme einfach so installiert werden und eben dann noch nicht

Ingo: dem Sandbox im Vollen entsprechen.

Ingo: Das heißt aber auch, dass wenn man einen File Manager beispielsweise,

Ingo: mal ein Beispiel von eben, installieren möchte, dann installiert man den eben

Ingo: runtergeladen aus dem Netz mit dem gleichen Risiko wie bei Windows.

Ingo: Das ist eine nicht gute Software, die ich da installiere,

Ingo: mit einem höheren Zugang auf das System und nicht über den App Store,

Ingo: in dem ich eben diesen Vollzug auf den Rechner gar nicht hätte,

Ingo: den ich bräuchte, um die ganzen Kopierfunktionen zur Verfügung zu stellen oder

Ingo: auch Netzwerkfunktionen zur Verfügung zu stellen an der Stelle.

Ingo: Also das ist so, das Sandboxing ist das eine.

Ingo: Dann gibt es einen Gatekeeper, um einen Versuch einer digitalen Signatur für

Ingo: Software dann eben auch einzuführen, dass es eben zumindest so einen Grundschutz erstmal gibt,

Ingo: dass die Authentifizität von dem Softwarehersteller damit nachgewiesen werden kann.

Ingo: Und das, was ich eigentlich am spannendsten finde für mich persönlich,

Ingo: ist eigentlich der Transparency-Consent-Mechanismus, den die haben.

Ingo: Dass wenn eine App auf bestimmte Funktionen des Rechners zugreift,

Ingo: die Privatsphäre relevant sind, der Nutzer vom Betriebssystem gefragt wird,

Ingo: ob er dies möchte und es dann entscheiden kann, Ja oder Nein zu sagen.

Ingo: Also wenn ich die Webcam nutzen möchte, also beispielsweise jetzt bei unserer

Ingo: Aufzeichnung hier, ich habe den Rechner heute zum ersten Mal für die Aufzeichnung benutzt.

Ingo: Kriegt dich dann eine Rückfrage, möchtest du quasi die Kamera freigeben für

Ingo: die Webseite und dann muss ich dir zustimmen, wenn ich das nicht mache,

Ingo: wird sie auch nicht benutzt.

Ingo: Und das ist eben auch für das Mikrofonzugriff das Gleiche.

Ingo: Es sind Dinge, die ganz merkwürdig sind, die nervig sind. Ich mache einen Deckel

Ingo: zu vom Notebook, dann ist das Mikrofon nicht mehr nutzbar.

Ingo: Das hat mich mal in einem Radiointerview ziemlich auflaufen lassen,

Ingo: weil ich nicht verstanden hatte, warum ich auch immer noch kein Mikrofon mehr habe.

Ingo: Aber das sind andere Themen. Also viele Probleme, die sich auch damit verbinden.

Ingo: Aber eigentlich eine ganz interessante Form, dass man so ein bisschen Grundschutz

Ingo: versucht reinzubringen.

Ingo: Und der hilft halt den ganz einfachen Nutzern schon sehr, dass man eben diesen Funktionsschutz hat.

Ingo: Aber die Bibliotheken teilen sich ja die Hersteller.

Ingo: Also wenn wir über die Probleme, die man mit dem SSL-Zertifikaten hatten,

Ingo: das ist ja ein Problem, was sich genauso im Bereich der Macs widerspiegelt,

Ingo: wie sich bei Windows oder bei Linux dann widergespiegelt hat.

Ingo: Also wir schaffen kein sicheres System, Dadurch, dass wir ein Meck haben,

Ingo: ein kein per se absolut sicheres System, sondern wir haben die Hoffnung,

Ingo: dass es weniger Einfallstore gibt oder dass man schneller das eben auch dann

Ingo: wieder in den Griff kriegen kann.

Ingo: Aber auch da würde ich sagen, das gilt so 1 zu 1 nicht.

Ingo: Was man aber sagen muss, ist, das Virenproblem ist beim Mac nicht relevant.

Volker: Nicht relevant oder nicht so umgreifend wie auf Windows-Rechnern?

Monina: Da ist aber auch die Frage, ob das eben an dieser eingeschränkten App,

Monina: also ob das auch daran liegt, dass die Möglichkeiten, die Mac bietet,

Monina: von der Vielfalt an Apps eingeschränkt ist.

Monina: Also viele Lücken entstehen ja dann auch durch Funktionen, die gefordert sind unter Windows.

Monina: Also was es da alles geben soll und muss. Was natürlich dann wieder Tore aufmacht.

Monina: Wenn man von daher sagt, die Funktion gibt es nicht, dann macht man das Tor

Monina: natürlich auch nicht auf.

Monina: Das ist eine Abwägungssache.

Ingo: Also es gibt lange Zeit, da gab es Diskussionen der Mac-Welt darum,

Ingo: ob der Mac nicht sicherer ist, wenn man keinen Virenschutz hat,

Ingo: weil der Virenschutz eben Tore in das Wettbezimmer öffnet, die sonst nicht offen sind.

Ingo: Und ich kenne nur sehr, sehr, sehr, sehr wenige Nutzer, die einen Virenschutz installiert haben.

Ingo: Also ich wüsste nicht, wer das macht.

Ingo: Und das ist auch deswegen nicht so relevant, weil die Makros in Mails und so

Ingo: entsprechend auch nicht so funktionieren.

Ingo: Das Problem, was wir haben, ist aber, dass natürlich durch die stärkeren Web-Apps

Ingo: und die Angriffe eben auch über gerade Web-Applikationen und sowas,

Ingo: haben wir natürlich schon Eingriffe.

Ingo: Die sind aber nicht mehr typisch der Virenschutz, sondern da geht es dann ja

Ingo: auch um andere Aspekte der Schutzabwehr.

Ingo: Da bin ich aber, da seid ihr ja die besseren Kandidaten, um das zu beurteilen und auch zu besprechen.

Ingo: Da bin ich nicht ganz so tief drin, aber das sind natürlich dann genau die Fragen,

Ingo: was kann ein Browser, was kann eine Webseite mit dem Rechner machen und wo sind

Ingo: die Beschränkungen. Und solange die eingehalten werden, geht es noch einigermaßen.

Ingo: Wenn da Fehler drin sind und das ausgehebelt werden kann, kommen die großen

Ingo: Probleme, was wir jetzt ja aktuell haben mit dem Passwortmanagern,

Ingo: mit dem Autoausfüllen, in dem es ja Sicherheitslücken geben soll,

Ingo: die auch möglicherweise ausgenutzt werden können.

Volker: Genau, diese Einstellung finde ich echt mutig hinsichtlich Virenschutz,

Volker: weil wenn wir von so einer Einstellung ausgehen, vermuten wir erstmal diese monolithischen Viren.

Volker: Du hast eine Software, diese Software kommt auf deinen Rechner und die macht das böse.

Volker: Moderne Viren, also ich meine jetzt nicht irgendwie diese Script-Kiddy-Dinger,

Volker: sondern die, die wirklich in Unternehmen rein sollen oder die lange Zeit deine

Volker: Credentials ausspähen, sind ja Multistager.

Volker: Die machst du über einen Drive-By-Download von einer Webseite,

Volker: die dir dann die Daten an den Rechner ziehen, die dir eine E-Mail aktivieren und was nicht alles.

Volker: Da ist es ja dann eher ein Speicherverhalten und ein Kommunikations- und Task-

Volker: und Threadverhalten, die analysiert werden von der Virensoftware,

Volker: als diese Software per se.

Volker: Auch Fingerprints und IOCs werden auch von Virenscannern überprüft.

Volker: Aber es wird auch geguckt, welche Tasks machen sich auf, wie kommunizieren sie,

Volker: dürfen die miteinander kommunizieren, um da diese Multistager zu detektieren.

Volker: Und das finde ich dann schon ein ziemlich waghalsiges Vorgehen von so denkender

Volker: Community, dass die sagen, oh Viren-Scanner brauche ich nicht,

Volker: weil ich kriege ja keine.

Ingo: Ja, also ich würde mal sagen, es sind an vielen Stellen auch natürlich überlegte

Ingo: Entscheidungen, die dazu führen, eben das mehr oder weniger zu wollen.

Ingo: Wir haben ja bei den E-Mail-Servern trotzdem den Virenschutz aktiviert,

Ingo: also dass die E-Mails ja grundsätzlich in Unternehmen eigentlich auf Viren geprüft werden sollten.

Ingo: Wenn man das nicht hat, ist die Situation völlig andere. Also wenn wir jetzt

Ingo: nochmal weitergehen von den Fragen, ob Virusschutz ja oder nein,

Ingo: den ich auch auf jeden Fall unterstützen würde, hin zu der Frage,

Ingo: was macht macOS noch aus, ist natürlich die enge Anknüpfung an die iCloud,

Ingo: an das Cloud-System von Apple zu erwähnen, das üblicherweise auch nicht zwanghaft ist.

Ingo: Man kann sich dort anmelden, muss es nicht, aber natürlich ist eine normale

Ingo: Benutzung, normale Benutzer werden alle sich dort anmelden, weil das auch ganz

Ingo: normal im Setup-Algorithmus mit aufgeführt wird.

Ingo: Während der Installation meldet man sich dort an, erstellt ein neues Konto.

Ingo: Man kann es überspringen, wenn man möchte, aber die meisten werden das nicht tun.

Ingo: Die Idee bei Apple ist immer zu sagen, wir sind besonders privacyfreundlich

Ingo: und das ist auch ein Image, was sich hält.

Ingo: Die Frage ist, ob das wirklich immer gerechtfertigt ist und das ist so ein bisschen

Ingo: schwierig, weil wir einerseits haben wir diese große Sicherheit,

Ingo: also dass wirklich nur ich als Kunde meine iCloud-Daten sehen kann.

Ingo: Also es ist ja so ein bisschen die Idee, die Apple mit der Advanced Data Protection

Ingo: eingeführt hat vor ein paar Jahren.

Ingo: Ist zwar eine gute Idee, aber die muss ich aktivieren.

Ingo: Das ist ein Opt-in und kein Opt-out. Das heißt also, wenn ich normal die iCloud

Ingo: betreibe, wenn ich normal mich anmelde, dann hat Apple einen Vollzug auf meine Daten darüber.

Ingo: Und hat ja auch damals überlegt, das war ja auch in der Kritik,

Ingo: dass man kinderpornografische Bilder auf der Cloud selber aktiv untersucht über

Ingo: die Server und nicht über, oder schon nicht über die Server,

Ingo: sondern auf den Nutzerrechnern.

Ingo: Also man versucht ja diese ganzen Auswertungsalgorithmen bei Pilen auf den Computern,

Ingo: auf den Handys und sowas zu machen, durchzuführen.

Ingo: Das hat ja schon zu großen Vonsicherungen geführt über die Frage,

Ingo: wie weit ist es mit der Privacy, wenn im Hintergrund irgendwelche Algorithmen

Ingo: meine Bilder durchsuchen.

Ingo: Das wurde auch erstmal ausgesetzt und ist, glaube ich, immer noch nicht aktiv.

Ingo: Aber trotzdem wissen wir alle nicht, ob es einen Schlüssel gibt,

Ingo: der der Regierung vorliegt oder den entsprechenden Stellen vorliegt,

Ingo: um auf die Cloud-Daten von Apple-Nutzern zuzugreifen.

Ingo: Selbst wenn ich eine Advanced Data Protection einstelle, in der mir gesagt wird,

Ingo: ich habe nur selbst einen Key.

Ingo: Also ich kann ja auch dann mein Passwort, mein Konto nicht mehr zurücksetzen

Ingo: über Apple, sondern kann es nur über andere vertrauenswürdige Kontakte,

Ingo: die ich quasi als Wiederherrschungskontakt eingerichtet habe, das wiederherstellen.

Ingo: Das heißt also, der Entschlüsselungsalgorithmus oder der Schlüssel liegt dann

Ingo: noch bei mir oder bei denen, denen ich den Vertrauensvolk quasi gebe,

Ingo: um es auch wieder zurückzusetzen.

Ingo: Aber kein Mensch weiß, ob Apple diese nicht trotzdem speichert und der Regierung

Ingo: zur Verfügung stellt für besondere Gründe, weil grundsätzlich ist es so,

Ingo: dass die verpflichtet sind gesetzlich und sie führen zwar Kämpfe über FBI,

Ingo: wo sie genau über diese Schlüssel arbeiten, dass sie sagen, wir geben nichts

Ingo: heraus, wir lassen die Leute nicht an die Daten ran.

Ingo: Aber die Frage ist, ob das bei nationaler Sicherheit auch noch so ist.

Ingo: Also ob wenn NSA anfragt, die genauso reagieren. Da gibt es halt öffentlich wenig zu.

Ingo: Sie versuchen das zu sperren und versuchen das Image aufrechtzuerhalten.

Ingo: Und wenn es rauskommen würde, wäre das ein gigantischer Image-Schaden,

Ingo: vielleicht sogar ein Verlust des Ansehens.

Ingo: Deswegen bin ich selber vertrauensvoll und glaube, dass die Daten schon relativ

Ingo: sicher sind für einen Cloud-Anbieter.

Ingo: Ich würde aber unverschlüsselt keine vertraulichen Daten dort speichern,

Ingo: die ich nicht in amerikanischer Hand wissen möchte.

Monina: Und ich finde tatsächlich, dass es sowohl bei Microsoft als auch bei Mac ein

Monina: großes Problem ist, dass da an irgendeinem Punkt das undurchsichtig für den

Monina: Benutzer wird, was jetzt genau passiert.

Monina: Also man kann da Microsoft auch nachfragen und es gibt irgendwie einen Punkt,

Monina: da findet man nicht mehr Informationen.

Monina: Bei Mac ist es ähnlich und auch selbst, wenn man jetzt Businesskunde bei Microsoft

Monina: ist und da Kontakt zu Microsoft-Technikern und Vertrieblern und was auch immer

Monina: hat, gibt es Punkte, an denen man einfach keine weiteren Informationen bekommt.

Monina: Und das nicht aus Firmengeheimnis, sondern weil wahrscheinlich Microsoft nicht

Monina: sagen möchte, wie es tatsächlich läuft oder einfach selber nicht wissen,

Monina: die Leute, die man fragt. Und das finde ich tatsächlich das Problematischste.

Monina: Wenn man weiß, welche Daten wo landen, vielleicht gerade aus dem Arbeitskontext,

Monina: kann man ja eine Unterscheidung treffen zwischen, diese Daten sind nicht so

Monina: relevant, weil sie beispielsweise eh irgendwie öffentlich gestellt werden,

Monina: öffentlich verfügbare Informationen sind oder die sind,

Monina: wenn sie verloren gehen, nicht so wichtig wie andere Daten und können dann diese

Monina: Unterscheidung treffen, wo man was ablegt.

Monina: Aber dadurch, dass man das nicht so richtig weiß und nicht durchschauen kann,

Monina: kann man das dann auch nicht treffen.

Ingo: Diese Unterscheidung. Das finde ich schwierig. Weil es proprietäre Systeme sind,

Ingo: weil es Closed-Sources ist.

Ingo: Und das ist doch ein super Übergang, um jetzt auch nochmal eine dritte Gruppe

Ingo: von Betriebssystemen uns anzuschauen,

Ingo: die eben nicht mit diesem Problem arbeiten, dass der Code vom Mitrisim geheim

Ingo: gehalten wird, dass wir eben nicht nachschauen können, wie man mit den Daten

Ingo: dort umgeht oder welche Routinen dort aufgerufen werden.

Ingo: Vielleicht willst du uns, Volker, ja ein bisschen was über Linux erzählen.

Volker: Ja, hervorragend. Danke für den Schwenk auf das sicherste Betriebssystem der Welt.

Volker: Ich hätte gerne nochmal die catchy Phrase für dieses Betriebssystem.

Elevenlabs: Linux ist die Burg zum Selberbauen. Die Mauern sind so dick, wie du sie mauerst.

Elevenlabs: Mit sauberer Konfiguration und Updates extrem sicher, aber lässt du das Tor offen?

Elevenlabs: Root überall, wilde Repos, hilft die beste Architektur nichts.

Volker: Ich liebe Horoskope, die sind auf alles anwendbar.

Volker: Persönlich sehe ich Betriebssysteme erstmal grundsätzlich als Tor zu einem Rechner.

Volker: Ich habe Komfortfunktionen, ich habe Zugangsfunktionen, ich habe Zugriff auf

Volker: irgendwelche Datenspeicher und

Volker: für mich gibt es erstmal keinen so richtig systemrelevanten Unterschied.

Volker: Also natürlich gibt es verschiedene Arten von Betriebssystemen,

Volker: die bestimmte Feature haben, aber Linux gehört da aus meiner Sicht eben auch nicht zu.

Volker: Sondern Linux, wie Ingo gerade gut eingeleitet hat, hat den Vorteil,

Volker: dass es auf einer riesigen Open-Source-Community basiert.

Volker: Und der Code, und da ist jetzt schon mal das Problem, wenn ich von dem Code

Volker: in Linux rede, welches Linux meinen wir eigentlich? Meinen wir eine bestimmte Distribution?

Volker: Meinen wir sogar vielleicht eine bestimmte Red Hat oder SUSE?

Volker: Also nochmal eine bestimmte gepackagte Distribution von irgendeinem Package-Anbieter,

Volker: der nochmal sagt, ja, da habe ich auch nochmal meine Augen drauf und alles,

Volker: was in meinem SUSE-Package drin ist, das ist nochmal besonders gesichert.

Volker: Weiß ich nicht. Gerade dieser Open Source heißt ja erstmal nur Open Source.

Volker: Also hervorragend. Wir können 150 Millionen Codezeilen jetzt auf Sicherheitsrisiken analysieren.

Volker: Da kommt so Sicherheitsforscher ein kleines Schmunzeln auf die Lippen,

Volker: die allein Tage und Wochen dafür brauchen,

Volker: um 100 Codezeilen oder 1000 auf Sicherheitsrisiken zu analysieren.

Volker: Jetzt ist die Frage, wenn man das Ganze mal nach drei Satz hoch modifiziert

Volker: und zehn Sicherheitsforscher einen Monat für, sagen wir, 1000 Codezeilen brauchen,

Volker: ist das eine lineare Extrapolation, wie viel wir für 150 Millionen Codezeilen brauchen.

Monina: Gut, aber dafür hat man ja auch eine wirklich große Community, die da mit drauf schaut.

Volker: Ja, genau. Und jeder guckt sich eine Zeile an. Ich halte das für kritisch, diese Aussage.

Volker: Also was Linux erstmal per se rein abstrakt sicherer macht, ist diese Offenheit,

Volker: dass es möglich ist, einen Zero Trust anzuwenden und dass ich möglicherweise

Volker: alles überprüfen könnte, theoretisch.

Volker: Jetzt haben wir aber Supply Chain Attacks und wir haben, also das heißt,

Volker: dass Leute boshaften Code, das Einspielen von boshaften Code sich durch Vertrauensgewinn erarbeiten.

Volker: Natürlich kann ich die Codezeilen, die gerade wieder geupdatet wurden durch

Volker: irgendein Package Update wieder mir angucken.

Volker: Oder halt auch nicht. Das halte ich für hochgradig kritisch.

Volker: Was schön ist, ist, dass in Linux grundsätzlich Betriebssysteme,

Volker: Entschuldigung, administrationsrelevante Zugriffe auf Teilsysteme,

Volker: dass die grundsätzlich immer das Root-Passwort erfordern.

Volker: Das kann ich natürlich auch umgehen, indem ich so eine, keine Ahnung,

Volker: Super-User-Shell aufmache oder sonst irgendwas.

Volker: Aber das muss ich schon aktiv wollen. Das passiert nicht im Normalbetrieb.

Volker: Ich muss alle Nase lang, wenn ich irgendwelche Package-Updates mache,

Volker: wieder mein Root-Passwort eingeben.

Volker: Und das ist schon mal ganz nett, dass da so eine gewisse Grundsicherheit drin

Volker: ist. Aber ganz ehrlich, die schützt jetzt vor Schaden nicht.

Volker: Dann gebe ich halt mein Root-Passwort ein, weil halt meine Banking-Applikation

Volker: ein neues Treiber-Update für den Kartenleser braucht.

Volker: Und das war es dann. Ja, was vielleicht noch zwei Aspekte bevor Ingo du da nochmal rein,

Volker: zwei Aspekte es ist relativ schwierig Virenschutz für Linux-Systeme hinzubekommen

Volker: also es gibt Viren-Software aber die ist jetzt in der Antiviren-Software,

Volker: aber die ist in der Qualität nicht annähernd so umfangreich ausgearbeitet wie

Volker: die für Windows-Systeme zum Beispiel.

Volker: Liegt auch daran, wie Linux funktioniert, wie die Kernel und wie es dann noch

Volker: Deep-Kernel-Anwendungen gibt und sowas.

Volker: Das ist schon verdammt schwierig für Viren-Scanner, da überhaupt sinnvoll aktiv

Volker: zu werden. So, das ist das eine.

Volker: Wo ich meine, das macht Linux auch ein bisschen unsicherer, weil es solche Sicherheitssoftware

Volker: nicht gibt, weil das Betriebssystem an sich sicher designt ist,

Volker: aber auch ganz viele Löcher drin hat. Und Punkt zwei, was Linux aus meiner Sicht auch,

Volker: inhärent unsicher macht und das sieht man auch so an CVE-Statistiken,

Volker: wo Linux gar nicht so gut abschneidet, es wird sehr gerne für Serveranwendungen genutzt.

Volker: Also wenn man sich mal anguckt, jetzt mal abgesehen von Microsoft und irgendwelchen

Volker: Active Directory Sachen, ist Linux schon das Serverbetriebssystem,

Volker: um großskalige Anwendungen hinzukriegen?

Volker: Und wäre ich Hacker und würde ich einen großskaligen Angriff machen wollen,

Volker: dann würde ich wahrscheinlich nicht auf Raspberry Pis gehen,

Volker: sondern auf Linux. Und das sieht man in den CVE-Statistiken.

Monina: Wir haben aber auch Windows-For-Server hier jetzt ja erstmal nicht explizit

Monina: betrachtet, sondern waren jetzt erstmal, sagen wir mal, bei dem Standard-Arbeitsplatz-Rechner.

Volker: Genau, aber der ist unter Linux, na klar, unter Nerd ist der auch natürlich ausgeprägt.

Volker: Aber ich sag mal, in der Gesamt-Community-Welt haben wir schon eher Apple- und

Volker: Windows-Rechner. Und Linux findest du in großen Mengen, auch wenn du dir die

Volker: CVEs anguckst, doch eher in Server-relevanten.

Monina: Moment, jetzt musst du einen Teilbereich bedenken, der gerade massiv auch im Kommen ist.

Monina: Diese ganzen Steam-Decks, was ja auch im Prinzip einfach nur kleine Computer

Monina: sind, die aber fürs Gaming optimiert sind.

Monina: Aber letztendlich doch einiges an Funktionen erlauben.

Monina: Haben ein Steam, haben ein Linux drunter laufen.

Monina: Sprich, da kommt eine Reihe an Rechnern, die zwei jetzt als Konsolen betitelt

Monina: sind, aber eigentlich auch kleine Rechner sind, die Linux-basiert sind.

Volker: Okay, ich, ja, got me.

Volker: Das ist nicht meine Community, weil ich nicht drauf vorbereitet. Ja, okay.

Ingo: Das ist übrigens auch ein Problem von Windows, nicht von den ganzen Windows ME.

Ingo: Also von diesen kleinen Windows-Systemen, diese Embedded-Systeme von Windows,

Ingo: die es ja auch zum Teil noch gibt, die auch auf Windows 95 zum Teil basieren,

Ingo: die ja auch dann für irgendwelche kleinen Geräte noch genutzt werden.

Ingo: Aber ich glaube, das Grundproblem, was wir haben, ist bei den Betriebssystemen,

Ingo: wir haben irgendwo natürlich eine Menge von Funktionen, die immer größer werden.

Ingo: Wir haben eine ganze Menge an Dingen, über die wir uns früher in die Gedanken machen mussten.

Ingo: Das ist, finde ich, so dieser ganze Bereich von USB.

Ingo: Ich checke irgendein neues Device an und das wird on the fly einfach dann eingerichtet.

Ingo: Der Treiber wird verconnected und ich habe neue Zugriffe.

Ingo: Das heißt, wir haben ganz viel Dynamik auch in dem System, finde ich, drin.

Ingo: Und wir haben möglicherweise aber Entwicklergruppen, die sehr,

Ingo: sehr klein sind, die bestimmte Funktionen zur Verfügung stellen.

Ingo: Also wenn ich einen bestimmten Scanner brauche unter Linux oder so,

Ingo: dann wird das vielleicht ein, zwei, drei Leute oder sowas betreffen,

Ingo: die dafür eben dann wahrscheinlich eine Treiber bauen.

Ingo: Aber wir hatten ja auch bei Kernfunktionen von Linux das Problem,

Ingo: dass möglicherweise nur ein, vielleicht nur zwei Entwickler,

Ingo: die das freizeitmäßig machen, für diese Funktionen eigentlich verantwortlich

Ingo: sind, beziehungsweise es in der Vergangenheit gemacht haben.

Ingo: Und da die Frage ist, wie man eigentlich Sicherheit auf lange Sicht dann auch gewährleisten kann.

Monina: Im Gegensatz dafür hat man ja eine Community, bei der man teilweise auch aktiv

Monina: nachfragen kann, ob man jetzt eine Funktion, ob eine Funktion möglich wäre und

Monina: dann finden sich oft auch Begeisterte, die daran arbeiten.

Volker: Ja, guck dir Log4J an. Also das, ja, die Community hat nachher gesagt,

Volker: oh Gott, nachdem es irgendwie, weiß nicht, 80 Millionen Mal installiert war.

Volker: Genau, also deswegen, ich und auch der Wildwuchs unter den Altsystemen.

Volker: Also das Schöne bei Microsoft oder auch Apple ist,

Volker: wenn irgendwann ein System nicht mehr rentabel ist, wird einfach von Microsoft

Volker: oder Apple gesagt End of Life und drei Jahre später hast du auch keine modernen

Volker: Anwendungen mehr, die darauf laufen.

Volker: Ja, das ist der alte Kram dann nur noch und den will ja keiner haben.

Volker: Bei Linux, boah, so ein altes Ubuntu 16 oder so.

Volker: Mein Gott, wenn ich da jetzt nicht irgendwie Feature-Fetischist bin,

Volker: kann das auch noch laufen.

Volker: Sollte bitte nicht, weil da sind ein paar Shell-Vulnerabilitäten, die machen keinen Spaß.

Volker: Die sind auch gut dokumentiert und sauber ausgenutzt im gesamten Feld.

Volker: Aber ich will nicht wissen, wie viele Linux-Altsysteme wirklich noch einfach

Volker: so rumlaufen, auch auf Serverbasis, weil geht ja.

Volker: Und da halte ich tatsächlich auch Linux für kritisch.

Volker: Also ich möchte, ich erwecke gerade den Eindruck, als würde ich von Linux abraten.

Volker: Nein, um Gottes Willen. Aber bei Linux musst du wissen, wie gerade unsere Voice

Volker: aus dem Off gesagt hat, du baust da einen eigenen Bug.

Volker: Und wenn du nicht in der Lage bist, mit Maurerkelle und Compiler und Debugger

Volker: umzugehen, ist Linux, glaube ich, nicht das prädestinierte Betriebssystem.

Monina: Ja, weil wie gesagt, es gibt ja die Firmen, die dann anbieten,

Monina: dass man Linux auch bezahlt und gemanagt oder verwaltet und sicherer haben kann

Monina: und einem das dann verkaufen,

Monina: dass man ihre Version von Linux bekommt.

Monina: Hast du das mit einbezogen in deine Betrachtung?

Volker: Ja, und klar, gemanagt ist immer cool. Und ich denke jetzt gerade an,

Volker: keine Ahnung, Opa Egon und Oma Erna, die sich einen gemanagten Linux-Server

Volker: von ihrem Enkel einkaufen.

Volker: Und der stellt dann aber irgendwann mal den Betrieb ein, der Enkel,

Volker: weil er dann auch Familie hat und sagt, Oma, mach Windows.

Volker: Und die 50 Mark im Monat, die du mir noch überweist, möchte ich auch nicht mehr haben.

Volker: Nee, ich glaube, das ist utopisch. Also ich laufe auch rum wie ein Jünger durch

Volker: die Kirche und rede davon bei den ganzen End-of-Life-Rechnern,

Volker: die wir jetzt haben, weil ihr nicht mehr Windows 11 installieren könnt und Windows

Volker: 10 nicht mehr funktioniert.

Volker: Man packt ein Mint Linux drauf. Ja, Mint Linux hat die Basisfunktion von einem

Volker: Basis Windows, sieht fast so aus wie so ein Basis Windows und läuft noch bis

Volker: zum Sankt-Nimmerleins-Tag.

Volker: Ja, aber glaube ich daran, was ich da sage? Ich weiß nicht.

Ingo: Also wir sollten uns auf jeden Fall mit diesen... Wir sollten uns auf jeden

Ingo: Fall mit diesem Heimserver nochmal beschäftigen, weil ich könnte auch was von

Ingo: einem Proxmox und Home Assistant und sowas erzählen, wo wir auch nochmal,

Ingo: ich glaube, ganz spannende Fragen haben, auch über Wartbarkeit und über die

Ingo: Frage der Wartungsfreudigkeit der Nutzer.

Monina: Die wir dann noch haben.

Ingo: Ich glaube, das sollten wir aber tatsächlich nochmal in eigenen Podcasts redern.

Ingo: Genau, das wäre eine separate Folge.

Ingo: Ansonsten, was ich ein relativ großes Problem finde, ist, wir sind in einer

Ingo: Welt, die relativ stark Windows geprägt, das hat Monin ja schon richtig gesagt,

Ingo: das ist am einfachsten, wenn ich mit anderen arbeiten möchte,

Ingo: Windows zu nutzen, weil ich weiß, da funktioniert alles, was ich mache, auch bei den anderen.

Ingo: Ich kann noch eine Zeit. Alle haben Teams oder sonst was. Und die Zeit ist nicht lange her.

Ingo: Also es war, als ich angefangen habe, vor 17 Jahren. Gut, es ist lange her, ich werde alt langsam.

Ingo: Aber da war das Problem wirklich, dass man einen Foliensatz,

Ingo: der unter Windows erstellt wurde, nicht zwingend unter Mac öffnen konnte.

Ingo: Einen Mac-Foliensatz nicht zwingend unter Windows öffnen konnte.

Ingo: Es ist noch heute so, dass wenn wichtige Präsentationen sind,

Ingo: dass ich, wenn das ein gemischtes System ist, lieber die Änderungen sage oder

Ingo: schreibe, als dem Windows-Nutzer nachher eine Mac-geänderte Datei zu geben,

Ingo: wo irgendwas an komplexen Animationen auf einmal nicht mehr so funktioniert.

Ingo: Also das ist das Problem, glaube ich, was wir noch haben, was gerade so diesen

Ingo: System wie Linux ist, unheimlich erschwert.

Ingo: Also für mich war das eine der Hauptgründe, nicht Linux zu wählen,

Ingo: sondern auf macOS zu gehen, weil man dort eben ein einigermaßen kompatibles

Ingo: Office hat, was üblicherweise jetzt auch wirklich mittlerweile kompatibel ist.

Ingo: Aber das ist, glaube ich, so eins der Probleme, die sich jetzt ablöst,

Ingo: dadurch, dass wir eigentlich vermehrt Web-Apps haben.

Ingo: Also eigentlich spielt auch das Betriebssystem selber, so ist mein Gefühl,

Ingo: in der Zukunft, auch jetzt in der Gegenwart, schon fast keine Rolle mehr, oder?

Monina: Weniger.

Volker: Genau, das ist weniger.

Monina: Also gerade diese ganzen Online, also dieses Microsoft 365 Online,

Monina: was es ja auch bei den anderen,

Monina: also zumindest bei Mac in irgendeiner Form gibt, Und dass man einfach bei einem

Monina: Browser sich die Apps bedient oder dass man sich irgendwie auf einem Sint-Line

Monina: verbindet und dann irgendwo anders auf einem System arbeitet,

Monina: das kann man von jeder Ausgangslage im Prinzip eigentlich machen.

Ingo: Es funktioniert mittlerweile auch im Safari, also das kann ich jetzt auch auf

Ingo: Mac schon nutzen, ohne dass ich

Ingo: Chrome dafür nutzen muss, obwohl das mit Chrome immer noch besser geht.

Volker: Ja, ist halt bei Linux genau das Gleiche. Also das ist eben der Punkt,

Volker: wenn du diese Sicherheitsfunktionen von Linux haben willst, bin ich der Meinung,

Volker: es ist den anderen Betriebssystem überlegen.

Volker: Aufgrund der Offenheit, aufgrund der Konfigurierbarkeit. Aber du musst dich

Volker: so um deine Systeme kümmern.

Volker: Du musst die Maurerkelle in die Hand nehmen.

Volker: Du musst dich um Sicherheitsfeatures und Updates kümmern. Und du darfst halt

Volker: nicht diese tollen, nice and fancy Web-Applikationen nutzen,

Volker: weil du dann zum Beispiel einen Chromium-Browser brauchst, der wieder ein paar

Volker: Sicherheitsfunktionen umgeht, damit halt ein paar Feature funktionieren.

Volker: Ja, und dann kann ich halt eben Microsoft Office 365 eben nicht benutzen,

Volker: weil ich doch nur Firefox habe und Firefox sagt, mit Teams will ich aber nicht,

Volker: weil ich keine Notifications auf dem Desktop darstellen kann.

Volker: Und deswegen glaube ich, dass Linux in seiner sicheren Funktion immer noch ein

Volker: sehr nerdbasiertes Betriebssystem oder ein geschlossenes Betriebssystem ist.

Volker: Also entweder nehme ich eine als sicher zertifizierte, also meinetwegen Mint

Volker: Linux oder sowas, Distribution, installiere sie und fasse sie auch möglichst

Volker: nicht großartig an. Variante 1.

Volker: Oder, und dann bin ich irgendwie bei Apple, ja, oder ich möchte da richtig schön

Volker: was dran basteln, dann bin ich bei Windows und bin super unsicher.

Volker: Ja, oder ich sage, okay, die nächsten 50 Jahre nehme ich genau das System und

Volker: dann ist tatsächlich Linux sicher.

Volker: So, so viel zu meiner Einschätzung zu Linux. So, jetzt lass uns mal hier nochmal

Volker: eine Gesamt Betrachtung machen.

Monina: Moment, Moment, ich möchte dazu aber noch was anfügen und zwar, Ja, dass Linux,

Monina: beispielsweise eben Firefox nicht dazu in der Lage ist, Teams online abzuspielen

Monina: oder dergleichen, also wie die Unterstützung auf welche Funktionen gelegt wird,

Monina: die auch dann unter Linux sinnvoll funktionieren, ist ja eine Frage der Nachfrage.

Monina: Also wenn es mehr Nachfrage gibt, weil beispielsweise sich jetzt viele Leute

Monina: überlegen würden von Windows statt auf 11 auf Linux zu wechseln,

Monina: gäbe es mehr Nachfrage, würde da dementsprechend auch mehr dafür kommen.

Monina: Also dadurch gerade, dass das so eine offene Community ist, ist das ja viel

Monina: dadurch getrieben, wer daran halt arbeitet.

Monina: Beispielsweise ist ja auch, es gibt ja mittlerweile ein WSL unter Windows,

Monina: dass man unter Windows ein Linux laufen lassen kann, nativ quasi.

Monina: Das WSL 2 ist glaube ich auch mit dabei und lässt sich super leicht bei einem

Monina: Windows 10 oder 11 nachrüsten.

Volker: Du siehst mich im Gegendlich gerade nicht. Ich lache gerade dreckig,

Volker: weil das WSL 2 ist das, was bei mir in Anführungsstrichen als erstes wieder

Volker: runtergeflogen ist, nachdem ich es ausprobiert habe.

Volker: Weil dann, wenn es immer kritisch wird, nämlich immer dann, wenn entweder Treiber

Volker: oder sicherheitsrelevante Funktionen genutzt werden, Microsoft immer sagt,

Volker: nö, darfst die Applikationen nicht ausführen. Geht nicht.

Volker: Ja, super. Ein tolles WSL 2, wenn ich jetzt Word unter Linux in Microsoft auf

Volker: WSL 2 laufen lassen kann.

Monina: Ja, WSL 2 benutzt ja Hyper-V Virtualisierung. Also, dass du da dann nicht alles machen kannst, ja.

Monina: Aber es gibt durchaus einen Anwendungsfall, wo selbst unter Windows irgendwie

Monina: eingesehen wurde, dass es vielleicht praktisch wäre, Linux verwenden zu können.

Monina: Wie gesagt, es gibt diese gerade Systeme, die nicht ein Standard-Arbeitsplatzrechner

Monina: sind, die auch vermehrt auf Linux gehen,

Monina: wie beispielsweise ein Steam Deck mit dem SteamOS, was auf einem Linux passiert.

Monina: Also es gibt durchaus Anwendungsfälle, die auch mehr werden dafür,

Monina: sich auch für Linux zu entscheiden.

Monina: Und dementsprechend wird da vermutlich dann auch mehr Support dahingehend kommen,

Monina: dass die Sachen laufen, dass die vielleicht auch sicher laufen,

Monina: dass man da mehr Leute hat, die daran arbeiten.

Monina: Sprich, das wird auch dadurch ja dann wieder per Definition sicherer.

Monina: Es wird auch per Definition mehr, sagen wir mal mehr.

Volker: Genau.

Ingo: Wird es nicht alles auf Dauer undurchsichtiger? Also jetzt mal ein bisschen platt gesagt.

Ingo: Früher hat man gesagt, Mac ist deswegen sicher, weil so wenig Leute benutzen

Ingo: und es sich einfach nicht lohnt, sich auf die zu konzentrieren.

Ingo: Da kann man widersprechen und sagen, ja, aber dafür sind es besonders wertvolle

Ingo: Nutzer, weil sie halt bereit sind, Geld zu bezahlen. Also ich meine,

Ingo: das ist halt schon, und auch einen teuren Computer möglicherweise gekauft haben,

Ingo: also von daher schon auch wieder attraktiver als Beute quasi sind.

Ingo: Aber im Grunde ist es doch so, Linux wird wenig verwendet, also gibt es auch

Ingo: wenig Angriffe, auf dem Desktop-Bereich jedenfalls. Also jetzt mal den Server-Bereich kurz auslassen.

Ingo: Gibt es wenige Angriffe, weil es wenige Leute gibt, die es benutzen.

Ingo: Aber wenn ich mir die modernen Varianten jetzt angucke, also wirklich als Windows

Ingo: 11 und jetzt nicht aus der Apple-Brille gucke, sondern aus der Informatiker-Brille gucke,

Ingo: von der Grundarchitektur des

Ingo: Systems sind die doch eigentlich schon fast gleich auf mit der Sicherheit.

Ingo: Die haben doch alle sehr ähnliche Verfahren, Schutzmechanismen und auch Konzeptionen mit Trip-Systemen.

Ingo: Ich glaube, der große Unterschied ist doch eigentlich dieser Privacy-Unterschied, Dass die Frage,

Ingo: wie durchleuchtet mich dieses System und wie vertrauensvoll kann ich gegenüber

Ingo: diesem System sein, dass das System nicht Daten oder Informationen abgreift oder so speichert,

Ingo: dass sie von einem Schadensystem leicht auffindbar sind.

Ingo: Also das ist doch für mich eigentlich die größere Baustelle zwischen den Systemen, oder?

Monina: Ich würde fast sagen, dass es mehr die Selbstverantwortung über das System ist.

Monina: Es ist ja nicht nur der Privacy-Aspekt, sondern einfach, wie viel ich in dem

Monina: System standartmäßig konfigurieren kann und muss.

Monina: Also wie tiefgreifend ich als Benutzer die Kontrolle über mein System habe,

Monina: das ist der Unterschied zwischen den Betriebssystemen.

Monina: Wie viel nimmt einem der Hersteller ab, auch mit dem Aspekt,

Monina: dass er die Daten dann halt hat und damit machen kann, was er möchte oder auch nicht,

Monina: sei es dahingestellt, wie weit das geht, aber einfach diese Kontrolle,

Monina: die ich über das System habe, das ist der Unterschied in großen Teilen zwischen den Betriebssystemen.

Volker: Sehe ich auch so. Also natürlich, wenn wir auf Mikrodetailbasis gucken,

Volker: haben die einen irgendwie Secure Kernel, die anderen lagern systemrelevante

Volker: Funktionen in SAM, in irgendwelche geschützten Festplattenpartitionen,

Volker: wo User gar keinen Zugriff haben drauf aus.

Volker: Also im Detail haben sie sicherlich unterschiedliche Sicherheitsmechanismen.

Volker: Im Großen und Ganzen arbeiten sie aber irgendwie alle mit Sandbox-Application,

Volker: mit irgendwie Memory-Protection-Mode und so weiter.

Volker: Ich glaube, also meinem Eindruck nach schon, sind eigentlich die Betriebssysteme

Volker: gleichermaßen sicher wie unsicher. Es ist die Frage, welche Feature wir haben

Volker: wollen, wie gierig wir nach den neuesten, tollsten Applikationen sind.

Volker: Und mein Gott, wenn ich halt kein Kollaborationstool haben möchte,

Volker: weil ich Angst davor habe, dass keine Ahnung, wer mitlesen kann,

Volker: dann mache ich das halt per klassischer verschlüsselter E-Mail-Kommunikation

Volker: über ein Dokument, das immer hin und her geschickt wird und verzichte auf diese Feature.

Monina: Mit einem E-Mail-Programm, das dann aber wieder in der Cloud sich die Backups speichert?

Volker: Ja, oder vom BSI freigegeben ist. Also da kann man sicher, also ich finde,

Volker: die Sicherheit wird nicht durch das,

Volker: Okay, da mag mich jetzt die Nerd-Community verschlagen, vielleicht kriegen wir

Volker: ja sogar jetzt mal ganz viele böse, böse Zuschriften, was wir hier für ein Blödsinn

Volker: erzählt haben, aber ich sage jetzt einfach mal, die Betriebssysteme sind per

Volker: se erstmal sehr vergleichbar sicher,

Volker: haben Lücken oder haben auch keine Lücken, je nachdem in welche Richtung ich

Volker: da gucke, sondern wir machen das sichere oder unsichere in den Betriebssystemen.

Volker: Ja, will ich halt meine Banking-App mit auf meinem Handy und auf meinem Rechner

Volker: und auf dem Rechner, keine Ahnung, einer dritten Person und bei der Arbeit laufen haben?

Volker: Oder sage ich, nee, ich lasse das Ding auf meinem Handy laufen,

Volker: habe noch einen externen zweiten Faktor und mehr will ich nicht.

Volker: Alles andere ist Komfort, aber der Komfort macht unsicher und will ich nicht.

Volker: So, Punkt. Und das ist, ich glaube, es ist mehr die Selbstbeschränkung als alles andere.

Monina: Da hast du diesen Aspekt wieder, wie viel von der Sicherheit wir dem Benutzer

Monina: auch als Aufgabe überlassen.

Monina: Also wie viel Sicherheitsverständnis und Willen daran zu arbeiten,

Monina: daran was zu investieren, Zeit, Geld, was auch immer,

Monina: kann man und will man dem Benutzer überlassen und wie viel ist auf die Konzerne

Monina: oder die dahinterstehenden Entwicklerfirmen ausgelagert.

Monina: Da haben wir ja wunderbar auch einen Bezug zu unserer Folge 5 mit Angela Sasse,

Monina: wo wir Human-Centered-Security im Auge hatten.

Monina: Das ist ja, letztendlich läuft das dann da auch so ein bisschen drauf raus.

Ingo: Das finde ich einen ganz tollen Abschluss auch. Also finde ich,

Ingo: können wir ein schönes Fazit draus machen.

Ingo: Wir hatten damals auch ein Bildchen erstellt bekommen und das ist eins,

Ingo: wir haben ja ein paar Aufkleber, also wenn ihr uns mal trefft,

Ingo: kriegt ihr von uns Aufkleber, einer meiner Lieblingsaufkleber,

Ingo: in dem nicht draufsteht, du bist Teil der Lösung.

Ingo: Und im Sinne von du bist Teil der Lösung würde ich sagen, eine Zusammenfassung

Ingo: von dem, was wir heute gesagt haben, ist,

Ingo: Ihr solltet euch die Betriebssysteme nicht nach grundsätzlicher Sicherheit aussuchen,

Ingo: sondern danach, wie ihr bereit seid, mit dem System euch auseinanderzusetzen, damit es sicher ist.

Ingo: Und wenn es weniger Zeit ist, die ihr investieren wollt, dann müsst ihr möglicherweise

Ingo: ein stärker vorkonfiguriertes System nutzen.

Ingo: Wenn ihr mehr Zeit investieren wollt, könnt ihr ein offeneres System nutzen

Ingo: und seid damit eben entsprechend noch einen Schritt weiter.

Ingo: Aber wichtiger ist diese Frage, wie man eben nachhaltig damit umgeht,

Ingo: als die Frage, welches System ich grundsätzlich auswähle.

Ingo: Und insofern hat doch keiner von uns mit dem System-Logo auf dem Kopfkissen, denke ich.

Volker: Schade, ich will ja das Kopfkissen nochmal sehen. Genau, deswegen.

Volker: Von daher, also wenn ihr wirklich Security-Fetischisten oder ihr wollt maximales

Volker: Security und könnt auf Funktionalität ein bisschen verzichten,

Volker: würde ich sagen, nehmt Apple.

Volker: Die kümmern sich schon ziemlich gut darum, dass die Angreifer draußen bleiben.

Volker: Wenn ihr jede tolle neue fancy App haben wollt, nehmt Windows,

Volker: weil dafür werden halt die meisten gebaut, aber meckert halt auch nicht rum,

Volker: wenn die Angreifer diese fancy Apps auch ganz fancy finden.

Volker: Und wenn ihr einfach eure eigenen Handwerker seid und sagt, Architekten,

Volker: Maurer und Fliesenleger kommen hier nicht ins Haus, sondern das mache ich selbst,

Volker: dann nehmt Windows, Linux, Entschuldigung, nehmt Linux,

Volker: wundert euch nicht, wenn die Fliesen von der Wand fallen. Es ist euer Problem dann.

Volker: Naja, okay, so viel, ich glaube, so haben wir dann ganz gut die Kurve gekriegt

Volker: und du kannst doch wieder das Werder Bremen-Logo auf deinem Kopfkissen drucken.

Volker: Ja, ich glaube, das war eine gute Zusammenfassung. Und jetzt kommt doch wieder

Volker: Monina mit ihrem charmanten Abschlussstatement.

Monina: Oder? Ja, das war jetzt bei uns wie heute die Sicherheitslücke.

Monina: Und zwar mit der ersten von mehreren Folgen zum Thema Betriebssysteme.

Monina: Und sicher in den Betriebssystemen hat man ja gehört, dass es da überall noch

Monina: Punkte gibt, wo man weiterreden kann, weitere Anknüpfpunkte hat.

Monina: Ihr könnt die Sicherheitslücke überall finden, wo ihr Podcasts hört und auf unserer Webseite.

Monina: Den Link zu unserer Webseite und so weiter für den Inhalten zu dieser Folge

Monina: findet ihr in den Shownotes. genau wie den Link zu den sozialen Medien, wo wir vertreten sind.

Monina: Empfehlt den Podcast gerne weiter und bewertet uns dort, wo ihr uns hört,

Monina: damit auch andere uns leichter finden können.

Monina: Damit auch mehr Kommentare böse wie gute dann kommen können,

Monina: auf die wir wieder eingehen.

Monina: Die Sicherheitslöge ist ein Podcast der Hamburg Open Online University.

Monina: Die Kapitelbilder zu unseren Folgen kommen von Anne Vogt.

Monina: Auch das eben angesprochene niedliche Bild, mit dem ihr seid Teil der Lösung

Monina: oder ihr seid die Lösung.

Monina: Die Produktion von unserem Podcast übernimmt Christian Friedrich.

Monina: Auch hier vielen, vielen Dank.

Monina: Wir verabschieden uns und bis zur nächsten Folge.

Ingo: Monina Schwarz, Ingo Timm und Volker Skwarek.

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