Live vom 39C3 - Tag 1
Shownotes
In dieser besonderen Live-Episode senden wir direkt vom 39. Chaos Communication Congress in Hamburg. Auf der Bühne des Sendezentrums sprechen wir mit unseren Gästinnen Marieke Petersen, Elena Müller und Karola Köpferl über die Vorträge des ersten Congress-Tages.
Wir diskutieren, welche Talks uns besonders beeindruckt haben und warum sie relevant für die Cybersicherheits-Community sind - von politischen Aktionen über forensische Technologien in Ausländerbehörden bis hin zu KI in der Medizinentwicklung und kreativen Hardware-Hacks.
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Links zu dieser Folge
Video Aufzeichnung unseres Gesprächs "Die Sicherheits_lücke live vom 39c3: ein Tag mit der GI"
39C3 Mediathek - Alle Vorträge
Zentrum für Politische Schönheit: Ein Jahr Adenauer, SRP und mehr
Handy weg bis zur Ausreise: Wie Cellebrite ins Ausländeramt kam
Developing new Medicines in the Age of AI and Personalized Medicine
Not an Impasse: Child Safety, Privacy, and Healing Together
KI, Digitalisierung und Longevity als Fix für ein kaputtes Gesundheitssystem
FetAp 611 unplugged: Taking a rotary dial phone to the mobile age
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Die Sicherheits_lücke ist ein Podcast der Hamburg Open Online University (HOOU).
Credits
Gästinnen:
Elena Müller
Moderation und Produktion:
Volker Skwarek an der HAW Hamburg
Produktion und Musik: Christian Friedrich
Das in dieser Episode verwendete Bildmaterial steht unter der Lizenz CC-BY 4.0, Urheberin ist Anne Vogt.
Transkript anzeigen
Volker: Moin Moin und herzlich willkommen zur Sicherheitslücke live vom 39C3,
Volker: dem Chaos Communication Kongress aus Hamburg.
Volker: Und wir sind hier zu Gast live auf der Bühne des Sendezentrums.
Volker: Für mich, für uns auch eine kleine Premiere.
Volker: Erstmal herzlichen Dank an die Betreiber und Betreiberinnen des Sendezentrums.
Volker: Ihr habt mir richtig viel Arbeit gespart mit kiloweise Gepäck den ganzen Tag
Volker: durch die Gegend tragen.
Volker: Ich glaube, dass erstmal ein kleiner Applaus wert für euch, die ihr auch Nachtschichten schiebt.
Volker: Ja, wir, die Sicherheitslücke, also im Prinzip sind wir drei,
Volker: ich bin nur einer, weil wir so viele Plätze hier nicht hatten,
Volker: die lasse ich über unseren Gästen oder Gästinnen, sind ein monatlicher Podcast
Volker: von der Hamburg Open Online University zu aktuellen Themen der Sicherheitslücke.
Volker: Wir versuchen, die ein bisschen wissenschaftlicher tiefzulegen für fachkundige HörerInnen.
Volker: Und heute haben wir drei MitarbeiterInnen der Gesellschaft für Informatik zu Gast.
Volker: ForscherInnen und MitarbeiterInnen, so wie ich das verstanden habe.
Volker: Also nicht nur Verwaltung pur, sondern auch Innovation.
Volker: Und ja,
Volker: Ihr habt eigentlich als erstes mal eine ganz einfache Aufgabe.
Volker: Wofür, Marike, brauchen wir die Gesellschaft für Informatik?
Marieke: Gute Fangfrage. Genau, die Gesellschaft für Informatik ist die größte Fachgesellschaft
Marieke: im deutschsprachigen Raum für Menschen, die im Bereich Informatik lernen,
Marieke: lehren, forschen, arbeiten, daran interessiert sind.
Marieke: Und wie das funktioniert, wir bündeln die Stimmen von den Personen,
Marieke: die eben mit dem Feld befasst sind, in verschiedenen Fachbereichen.
Marieke: Davon haben wir 14 Stück und Fachgruppen, dafür haben wir über 100.
Marieke: Also ich sage immer gerne, egal was es in der Formatik gibt,
Marieke: wir haben das und vielleicht hat einer von uns das auch erfunden.
Volker: Und Marieke, du bist Nutzerverwalterin dort?
Marieke: Bitte?
Volker: Was ist dein Job da?
Marieke: Ich bin Referentin. Ich arbeite in der Geschäftsstelle in Berlin im Bereich
Marieke: Cybersicherheit und digitale Souveränität. Das heißt, ich befasse mich mit Projekten,
Marieke: die dazu führen sollen, dass wir bessere Wissenschaftskommunikation im Bereich
Marieke: Cybersicherheit haben.
Marieke: Also wie können Menschen ihre eigene Cybersicherheit verbessern oder wie kann
Marieke: das in Unternehmen besser ablaufen?
Marieke: Und wie schaffen wir es, uns als Gesellschaft auf staatlicher und auf privater
Marieke: Ebene digitaler Souverän aufzustellen, also Resilienz aufzubauen und Redundanz zu schaffen?
Volker: Wichtige Themen kommen wir nachher noch zu, versprochen. Elena.
Volker: Dein Job?
Elena: Ich arbeite im sowohl Veranstaltungsmanagement als auch Projektmanagement bei
Elena: der Gesellschaft für Informatik und fokussiere mich vor allem in meinen Projekten
Elena: auf Thematiken wie nationale Forschungsdatensicherheit,
Elena: die Infrastruktur in NFCI für Computer Science oder auch Digital Green Tech.
Elena: Wie kann man durch digitale Lösungen auch Nachhaltigkeit fördern?
Elena: Ich mache das alles mit einem Hintergrund im Bereich von Politikwissenschaften
Elena: und Wirtschaft, weshalb mich besonders auch der Fokus auf Legislation und auch
Elena: politische Systeme interessiert und das auch für mich hier beim Kongress super spannend ist.
Volker: Ja, spannend. Also auch dein Einsatz wird gleich noch kommen mit Sicherheit.
Volker: Carola, du bist die Dritte bei uns in der Runde. Womit haben wir es mit deiner Rolle zu tun?
Karola: Ja, spannende Rolle. Mein Name ist Carola und ich arbeite an der TU Chemnitz,
Karola: bin dort Wissenschaftlerin und habe so den ganz kleinen Bereich zwischen Gesellschaft,
Karola: Technik und Informatik und alles, was dazugehört.
Karola: Und ja, gerne Methoden des Hackings. Also wie kann man zum Beispiel mit Methoden
Karola: des Hackings auch Informatik, wie kann man MINT lernen, aber wie kann man auch
Karola: Gesellschaft vermitteln?
Karola: Wie kann man so total greifbare Themen wie künstliche Intelligenz,
Karola: Ganz plastisch vermitteln und das zum Beispiel mit einer DDR-Schreibmaschine.
Karola: Das sind so Projekte, die ich gerne mache.
Karola: Und bin darüber hinaus aber auch im Chaos Computer Club bei uns in Chemnitz
Karola: aktiv und eben auch bei der Computertor.
Volker: Also eine Art Allrounderin, Profi in allem.
Karola: Ich glaube, meine Dienstbezeichnung ist API.
Volker: Okay, ja, alles klar. Ja, mit unserem Podcast wollen wir eigentlich hier vom
Volker: 39C3 den nicht anwesenden Personen ein bisschen helfen,
Volker: wo es dich lohnt, in der Mediathek nachzuschlagen und welche Vorträge vielleicht
Volker: nicht die besten sind, weil wir sie nicht gehört haben, aber welche wir zumindest
Volker: am besten finden. zu machen.
Volker: Und Marike, du warst heute bei mehreren vielen Vorträgen unter anderem dem Zentrum
Volker: für politische Schönheit.
Volker: Und ja, erzähl mal, was war so dein Tag heute und was waren die Besten,
Volker: die du unseren besten Hörerinnen und Hörern empfehlen würdest?
Marieke: Ich glaube, ich spreche allen Menschen aus der Seele, denen ich sage,
Marieke: der Tag 1 ist immer überfüllt, weil man alles immer gleichzeitig mitnehmen möchte
Marieke: und gleichzeitig hat man noch diesen Cognitive Overload, alles ist laut,
Marieke: alles blinkt, alles ist schön und man möchte alle noch mal wiedersehen und Hallo sagen.
Marieke: Du hast gerade das Zentrum für politische Schönheit erwähnt.
Marieke: Das war ein toller Talk, den ich sehr empfehlen kann.
Marieke: Einfach weil das ZBS eine unglaublich wertvolle Arbeit macht.
Marieke: Das macht Provokationen, ohne Frage.
Marieke: Es macht aber Provokationen in einer Art, dass PolitikerInnen sich selber bloßstellen.
Marieke: Und das finde ich das Coole daran.
Marieke: Also der Adenauer SAP beispielsweise, der genutzt wird, um AfD-Demos zu stören,
Marieke: um selber, um Informationen zu verbreiten darüber, wie die politische Einstellung
Marieke: der AfD ist, dass sie teilweise gesichert rechtsextrem ist.
Marieke: Und jetzt letztens mit der Enthüllung des Walter-Lübcke-Denkmals vor der CDU-Zentrale
Marieke: in Berlin, würde ich sagen, ist erneut passiert,
Marieke: dass das ZPS wirklich den Finger in die Wunde gelegt hat und gezeigt hat,
Marieke: die CDU hat das Problem des Rechtsextremismus auf Seiten der AfD aufgenommen.
Marieke: Entweder noch nicht richtig erkannt oder weigert sich das Ganze anzugehen und
Marieke: zu erkennen, was ihre Rolle als selbst erklärte Partei der Mitte ist, um den Aufkeimenden,
Marieke: die rechte Bewegung in unserer Gesellschaft zu begegnen und sich selber ihren
Marieke: eigenen Fehlern zu stellen.
Volker: So, es ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema.
Volker: Jetzt nicht meine Fragen falsch verstehen. Ja, ich bin auch nur Moderator und
Volker: darf hier nur wieder mal Fragen stellen, die vielleicht gar nicht meiner Meinung entsprechen.
Volker: Aber ist das alles so legitim, was das Zentrum für digitale Schönheit macht?
Volker: Dann stellen wir mal vor, die würden mit einem Alice-Weidel-Bus hier vor das Dammtor fahren,
Volker: den mal eben quer davor parken, sagen sie kommen nicht weiter und 15.000 Leute
Volker: kommen nicht zum 39C3 oder nur unter Hindernissen.
Volker: Wäre das denn nicht gut?
Marieke: Ich habe einen juristischen Hintergrund, deswegen kann ich jetzt sehr stolz
Marieke: den Satz sagen, das kommt auf den Einzelfall an.
Marieke: Grundsätzlich, auch mit dem juristischen Hintergrund, Kunst ist nicht da, um zu gefallen.
Marieke: Kunst ist dazu da, auch zu provozieren, um meine zu schaffen,
Marieke: um bestimmte Dinge zu hinterfragen und zum Nachdenken anreden.
Marieke: Und das tut der Adenauer SAP manchmal auf eine sehr, sehr, sehr laute Art, zugegebenermaßen.
Marieke: Ich meine, die Sirene, die sie da mal drauf hatten, ist sehr,
Marieke: sehr, sehr laut. das kann man in der Frage festhalten und Straßenblockaden ähm,
Marieke: Sind ja nicht immer das Mittel zum Zweck. Sie eignen sich aber sehr gut,
Marieke: um Aufmerksamkeit zu erregen.
Marieke: Und das schafft der Adenauer SAP sehr, sehr gut, wie man auch letztes Jahr beim
Marieke: AfD-Parteitag nicht gesehen hat, wo er zufälligerweise ausgefallen ist an einer
Marieke: strategisch günstigen Kreuzung.
Marieke: Es gibt auch andere gute Aufarbeitung dazu, die ich an dieser Stelle sehr gut empfehlen kann.
Marieke: Also ja, ich bin der Meinung, es braucht politischen Widerstand und politischer
Marieke: Widerstand muss manchmal auch kreativ umgesetzt werden.
Marieke: Womit ich nicht legitimieren möchte, dass Gewalt eine Möglichkeit ist, auf keinen Fall.
Marieke: Gewalt ist nie in Ordnung, Punkt Ende, von keiner politischen Seite.
Marieke: Aber ich finde es durchaus in Ordnung, wenn man Provokationen und schmerzhafte
Marieke: Nadelstiche setzt, um zu zeigen, das ist hier nicht okay, was gerade passiert.
Volker: Ich fand es auch spannend nachher, also als kleiner Teaser für die,
Volker: die den Vortrag nicht gehört haben.
Volker: Fahrzeit, Hamburg, was München oder sowas, 48 Stunden, also Ruhezeiten,
Volker: mussten die sich keine Gedanken machen, da hat die Polizei für gesorgt,
Volker: für ausreichend viel Stand- und Ruhezeiten.
Volker: Den Vortrag vielleicht einfach mal anhören. Was hast du noch so gehört?
Marieke: Danach, neben GI-Standbetreuung, war mein letzter, einer der Talks,
Marieke: den ich noch hatte, war Handy weg bis zur Ausreise, wie Cellbride ins Ausländeramt
Marieke: kam. Der ist von Chris Köver von Netzpolitik.org.
Marieke: Chris hat dabei sieben Jahre Recherche gezeigt.
Marieke: Also seit sieben Jahren befasste sich damit, wie Ausländerbehörden Smartphones
Marieke: konfiszieren dürfen und auslesen dürfen, um Informationen zu erhalten über die
Marieke: Personen, die die Ausreise beschleunigen oder erleichtern können.
Marieke: Der Hintergrund ist, dass Menschen, die zur Ausreise kommen.
Marieke: Die ausreisepflichtig sind, mithelfen müssen, ihre Identifikation nachzuweisen,
Marieke: sofern sie keine gültigen Papiere haben.
Marieke: Also beispielsweise, wenn der Pass verloren gegangen ist oder mutwillig zerstört
Marieke: wurde, um die Ausreise zu verhindern, müssen sie damit unterstützen,
Marieke: die Identifikation festzustellen.
Marieke: Und Ausländerbehörden dürfen, das ist eine Gesetzesänderung,
Marieke: die auch unter der Ampelregierung stattgefunden hat, Handys Schlagnahmen auslesen
Marieke: und behalten, bis die Ausreise stattfindet.
Marieke: Was im Fall von einer Abschiebung natürlich auch mehrere Jahre dauern kann.
Marieke: Das heißt, man steht dann mehrere Jahre da ohne das Gerät, was einen quasi mit
Marieke: der Außenwelt verbindet, was fürs alltägliche Leben inzwischen unersässig geworden ist,
Marieke: was aber auch gleichzeitig das Kommunikationswerkzeug zur eigenen Familie,
Marieke: zu Freunden, zum alten Leben in der Heimat ist, die man ja verlassen musste.
Marieke: Das heißt, es ist wirklich ein härter Eingriff in die persönliche Selbstbestimmung,
Marieke: in die Privatsphäre, weil da auch einfach Daten ausgelesen werden,
Marieke: die das Ausländeramt eigentlich nichts angehen und das wirklich ein großer Rundumschlag
Marieke: ist, womit geflüchtete Personen oder Personen, die ausreisepflichtig sind,
Marieke: weniger Rechte haben als Strafgefangene.
Volker: Insofern erstmal ein interessanter Vortrag zur persönlichen Meinungsbildung.
Volker: Jeder darf sich da auch seine eigene Meinung bilden, aber auf jeden Fall,
Volker: was ich auch an dem Vortrag sehr gut fand, beide Seiten sind dargestellt,
Volker: selbst wenn er natürlich in eine Richtung forciert.
Volker: Ich springe mal auf Carola, weil du hier eher das Techie-Thema,
Volker: so wie ich das gesehen habe, dir heute angehört hast.
Karola: Genau, also zwei Vorträge, die ich tatsächlich empfehlen kann,
Karola: nochmal nachzuschauen.
Karola: Der eine, der geht so richtig Deep Dive rein, da geht es um FETAP-Telefone,
Karola: also für alle, die wie ich jünger als 35 oder U40 sind.
Karola: Da geht es aber auch um die spannende Frage, wie man eben halt,
Karola: in dem Fall ein altes W-Scheibentelefon, ja, mit dem mobilen Zeitalter verbinden kann.
Karola: Also das ist ein Deep Dive, so ein bisschen eine technische Erklärung.
Volker: Das erklär mal. Also habe ich dann an meinem Handy irgendwie ein USB-Interface
Volker: zum Impulswahlverfahren?
Karola: Naja, die spannende Frage ist, was machst du da draus? Und oft ist ja so ein
Karola: Thema, ich habe so eine alte Technik und vorhin ist das auch wieder so schön
Karola: zitiert worden, so ein Ding, was glaube ich in Chaos Community verbindet,
Karola: ist ja der Spaß am Gerät und die Befassung, der Weg ist das Ziel.
Karola: Und ich kann so ein Telefon auseinandernehmen und ich habe das in diesem Sommer
Karola: auch mal gemacht, in dem Rahmen von einem Kulturhauptstadtprojekt.
Karola: Und das erschlägt dich erstmal, weil du ja mit dieser Technik irgendwie gar nicht vertraut bist.
Karola: Du fängst dann an, so ein bisschen Handbücher zu suchen. Das ist halt in aller
Karola: Regel ziemlich gut dokumentiert sogar. Gibt es PDFs online.
Karola: Aber die Frage ist so, ja, du kannst ja irgendwie, hast dieses Telefon und du
Karola: hast da irgendwie einen Mikrocontroller. So, what?
Karola: Will nicht sagen, dass ich es jetzt sozusagen super zitieren könnte,
Karola: was da vorkommt. Aber ich finde es halt interessant, dass es jemand mal ein
Karola: bisschen aufgearbeitet hat.
Karola: Was gibt es denn für Vorprojekte, die da schon tätig sind, was sind da überhaupt
Karola: für Kabel, wie sind die überhaupt versteckt, wie kann man die vielleicht so
Karola: irgendwie mit dem ESP verbinden oder anderen Mikrocontrollern und das ist eine
Karola: Lücke, da gebe ich oft zu,
Karola: die fehlt mir selber und das finde ich halt total spannend zu sagen,
Karola: ja, das ist ja interessant,
Karola: wir schreiben Telefone, hast du daheim auch nur eins rumstehen,
Karola: fang mal wieder an, passt vielleicht zur Schreibmaschine.
Volker: Okay.
Karola: Genau.
Volker: Und noch ein Nerd-Thema?
Karola: Noch ein Nerd-Thema, also was heißt Nerd-Thema, Ich weiß jetzt mal im Podcast
Karola: nicht, ich bin Rollstuhlnutzerin und gab bis vorhin gerade einen spannenden
Karola: Vortrag für die Frage, wie kann das halt einfach ein bisschen die Grundsatzfrage, wie kann das sein,
Karola: dass ich eine Hersteller für Hilfsmittel bin?
Karola: Ich weiß, das ist super lange Entwicklung, ich weiß, ich brauche mal zehn Jahre,
Karola: bis ich eine Hilfsmittelnummer habe, aber wie kann das sein,
Karola: dass es einerseits irgendwie so derartige Oligopole an Anbietern gibt,
Karola: um nicht zu sagen Monopole, die einerseits natürlich irgendwie verdienen an
Karola: dem, was die Kasse zahlt, was sie ja für…,
Karola: dass Menschen mit einer Erkrankung schon ein wahnsinns Nebenbeikampf einfach
Karola: ist. Also irgendwie so eine Zusatzsteuer, die niemand sieht und irgendwie Samstagabend löst.
Volker: Worüber reden wir da? Über welche Prozummen?
Karola: Ja genau, also das Spannende ist, also in dem Fall geht es um den Rollstuhl,
Karola: den Rollstuhlantrieb, den man sich vorstellen kann wie ein E-Bike.
Karola: Also das heißt kein Rollstuhl, der mit so einem Joystick fährt,
Karola: sondern einfach den Menschen ja zum Beispiel mit einer Muskelerkrankung oder
Karola: neurologischen Erkrankung nutzen, um halt selber nach aktiv zu sein,
Karola: um in so coole Events zu kommen wie hier.
Karola: Aber auch in einer bergigen Stadt wie Chemnitz, wo ich zum Beispiel wohne,
Karola: halt einfach vorwärts zu kommen.
Karola: Und du führst da einerseits einen wahnsinnigen Kampf mit einer Kasse für so
Karola: die Basic-Versorgung, die medizinisch und therapeutisch extrem viel Sinn ergibt.
Karola: Und dann darfst du halt aber eigentlich irgendwie noch mal so bis 600 Euro,
Karola: 300 Euro extra zahlen, um halt Features zu nutzen, ob die sinnvoll sind, ist was anderes.
Karola: Aber halt auch einfach, wie schlecht die Technik entwickelt ist.
Karola: Also ich meine, wir reden da immer noch über Bluetooth.
Karola: Und ich meine, Bluetooth ist so eines der schnellsten, knackbaren Dinge,
Karola: also da braucht man jetzt auf jeden Fall kein abgeschlossenes Ingenieursstudium,
Karola: sondern ich glaube, das kriegt man mit Try und Error sehr schnell hin.
Karola: Und das ist eigentlich irgendwie ein bisschen krass. Das ist halt irgendwie ein Medizinprodukt.
Karola: Und was sehr, sehr deutlich wurde, war, okay, hey, wenn ich jemanden finde,
Karola: der auch diesen Rollstuhl hat, diesen Rollstuhlantrieb hat, dann scanne ich
Karola: bei dem einfach mal den außenliegenden QR-Code und kann halt eben die Räder steuern.
Volker: Okay.
Karola: So einfach geht das? Ja, so einfach geht das. Also es geht natürlich ein bisschen
Karola: kompliziert, weil die Apps ihre Schwierigkeiten hat.
Karola: Ist auch so, ich glaube, mit dem Android zwei von fünf Sterne bewertet.
Karola: Und Elfie hat das halt ziemlich cool gemacht. und ja, einfach mal gezeigt,
Karola: hey, wie so ein bisschen mit Python-Code, Trial and Error, Spaß am Gerät anfangen und ich glaube,
Karola: und das kann ich halt sehr gut nachvollziehen, wenn dich das halt selber betrifft,
Karola: wenn du halt jeden Tag mit einer echt schlechten Technik teilweise arbeitest,
Karola: denkst du, hey, das muss besser gehen,
Karola: und wie kann das halt einfach sein, dass man eh schon super viel zuzahlt,
Karola: aber halt irgendwie grundlegende Features halt einfach mal NutzerInnen nochmal
Karola: irgendwie Cash Cow ist und nochmal drauf legt, weil man halt bestimmte Funktionen braucht, also.
Karola: Das fand ich halt ziemlich interessant.
Karola: Selbst wenn man jetzt nicht im Rollstuhlfahrer ist oder vielleicht das Glück
Karola: hat, super fit zu sein, das lohnt sich, da mal reinzuschauen,
Karola: weil das halt einfach noch ein Thema ist, das kommt nicht ans Tageslicht.
Karola: Wir beschäftigen uns mit Hilfsmitteln, wenn man irgendwie die Oma einen Schlanganfall
Karola: hat und mal fünf Jahre pflegebedürftig ist und dann ist das Thema ja wieder weg.
Karola: Aber ich glaube gerade der Kongress als solches, als Community oder auch eben
Karola: so die Chaos-Szene, die Frage ist halt irgendwie nicht nur Technik hacken,
Karola: sondern halt auch irgendwie so Barrieren hacken,
Karola: Disability-Hacking und das finde ich halt super interessant und deswegen kann
Karola: ich da nur einladen, da mal zuzuhören und zu sagen, hey,
Karola: wo trifft es denn vielleicht Menschen, die ja meine Nächsten sind und mich damit mal zu beschäftigen.
Karola: Es muss nicht immer irgendwie super Kryptobankkonto sein.
Volker: Danke. Ich reiche mal weiter an Elena. Da kommt jetzt bestimmt wieder irgendwas
Volker: gesellschaftskritisches, oder?
Elena: Ja, richtig. Also es war mein erster Kongress heute und bisher bin ich einfach
Elena: im Allgemeinen total beeindruckt vom Angebot und auch den Menschen.
Elena: Ich habe mich heute bestimmt mehrfach verlaufen und bin immer wieder an tollen
Elena: Ständen und tollen Projekten vorbeigekommen.
Elena: Der erste Vortrag, den ich gesehen habe, war auf Englisch und hatte den Titel
Elena: Not an Impasse, Child Safety, Privacy and Healing Together von Kate Sim und
Elena: das war ein wirklich heftiger, aber auch super interessanter Vortrag.
Elena: Ich werde hier natürlich jetzt nicht in dem Rahmen in die Details gehen,
Elena: aber was ich sehr interessant fand, war der Fokus auf politische Entscheidungen
Elena: und wie kann man vielleicht auch solche komplexen Themen im digitalen Raum regulieren.
Elena: Und ich fand es sehr interessant, dass Kate zum Beispiel aufgezeigt hat.
Elena: Welche Akteure relevant sind für politische Entscheidungen und wie sind sie
Elena: vielleicht auch in ihrem Ökosystem aufgebaut, welche Machtgefälle gibt es zwischen ihnen auch.
Elena: Und ich glaube, die Akteure, die ich jetzt auch nennen werde,
Elena: sind ja relevant für verschiedenste politische Themen.
Elena: Da geht es nicht nur um Child Safety, also das Zusammenspiel von elektronischen
Elena: Dienstanbietern wie Google oder Horizon, Telekom, dann aber auch mit den Anbietern
Elena: von technischen Lösungen.
Elena: Das kann PayPal sein, Snapchat, das könnte Instagram sein,
Elena: kombiniert dann aber auch mit politischen Organisationen oder auch Organisationen,
Elena: die beispielsweise versuchen, das Problem anzugehen, wie NGOs oder aber auch
Elena: Hotlines jetzt im Bereich vom Child Safety Bereich,
Elena: die dann wieder interagieren müssen mit Lobbyistinnen, Kampagnenführenden und
Elena: aber auch natürlich Regulierungsinstanzen.
Elena: Zeigt einfach auf, was für ein komplexes System das eigentlich ist.
Elena: Und natürlich haben die verschiedenen Akteure in dem Bereich nicht die gleichen
Elena: Ressourcen und nicht die gleiche Sprachkraft.
Elena: In dem Kontext ging es dann auch viel darum,
Elena: Welche Biases oder Vorurteile hat man vielleicht auch bezüglich bestimmten Stakeholdern
Elena: oder Problemen und wie kann das auch verhindern, dass Policies effektiv kreiert werden?
Elena: Das fand ich super spannend, beides an Kates Vortrag.
Volker: Und noch ein weiterer. Ich habe gehört von dir, dass du noch auf irgendeinem
Volker: KI-Vortrag warst, ersetze Gesundheitswesen durch künstliche Intelligenz.
Elena: Genau, also der Titel des Vortrags von Manuel Hoffmann war KI,
Elena: Digitalisierung und Longevity als Fix für ein kaputtes Gesundheitssystem.
Elena: Auch dort super viele spannende Bereiche.
Elena: Ich würde den Vortrag wirklich empfehlen. Was ich sehr interessant fand,
Elena: was auch in Cates Vortrag super spannend war, war die Betonung von der Wichtigkeit,
Elena: dass man Probleme und politische Entscheidungen intersektional betrachtet.
Elena: Also der Vortrag hatte einen sehr großen Fokus vor allem auf so wirtschaftliche
Elena: Ungleichheiten sowohl in Deutschland, aber auch im globalen Norden und globalen
Elena: Süden und wie das sozusagen Gesundheit und Medizin und den Zugang dazu auch beeinflussen kann.
Elena: Das heißt, es ist extrem einkommensabhängig, wer welche Versorgung bekommen kann.
Elena: Das war super spannend, dass dann auch in der Kombination mit dem weiteren Punkt,
Elena: den Manuel gemacht hatte, war, dass der Ärztinnenmangel natürlich vor allem
Elena: Menschen betrifft, die sich keine Privatpraxis leisten können.
Elena: Und dass das natürlich ein immer größer werdendes Problem wird,
Elena: wenn es zurzeit beispielsweise den Narrativ gibt, dass der Personalmangel im
Elena: Gesundheitssektor sich durch KI, Chatbots oder AGI lösen könnte.
Elena: Und das Problem dabei ist halt zum einen, dass es natürlich nicht stimmt.
Elena: Diese Idee von irgendwie in zehn Jahren können wir ganz viel medizinische Bereiche
Elena: durch AI lösen, ist wahrscheinlich nicht so.
Elena: Aber es führt halt auch dazu, dass Gruppen, die beispielsweise keine Privatpraxen oder ähnliches haben.
Elena: Auf die zugreifen können, dass sie ein Incentive dafür haben,
Elena: private Lösungen und LLMS zu benutzen, was dadurch dann wieder dazu führt,
Elena: dass sie mehr Daten an potenziell problematische Akteure weitergeben.
Elena: Und diesen Zusammenhang zwischen wer gibt Daten weiter, wer hat keinen Zugang
Elena: zur Medizin, fand ich super spannend.
Volker: Was ich total interessant fand, jetzt auch in der Vorbereitung und Zusammenarbeit mit euch dreien.
Volker: Ich bin tatsächlich jetzt schon mehrjähriges Gesellschafts- für Informatikmitglied
Volker: und habe das immer so als diesen, naja,
Volker: professionalen, akademischen Club der Konferenzen organisiert und über Paper
Volker: diskutiert und sowas fest auf mich abgehakt.
Volker: Und die Zentrale quasi als Mitgliederverwaltung, das monatliche Journal oder
Volker: das Quartalsweise, ein paar Mitgliederbriefe und so weiter.
Volker: Ich finde es total spannend, dass erstens dort aktiv Projekte gemacht werden
Volker: und zweitens auch noch im Bereich digitale Gesellschaft.
Volker: Also hätte ich überhaupt nicht erwartet.
Volker: Da würde mich mal interessieren, wir haben da ja so einen Zwiespalt in der digitalen
Volker: Gesellschaft, das hören wir hier auch immer wieder auf den Vorträgen.
Volker: Hier geht es immer um gesellschaftliche Freiheit, gesellschaftliche Selbstverwirklichung
Volker: und im Zweifel auch immer gegen politische Aktionen, gegen Behörden,
Volker: gegen Maßnahmen, die irgendwo ergriffen werden, wie Vorratsdatenspeicherung und so weiter.
Volker: Aber macht man damit da nicht Verbrechensbekämpfung eigentlich unmöglich?
Elena: Also ich finde das eine super spannende Frage und auch in der Vorbereitung habe
Elena: ich mich gefragt, wie gehen wir mit dieser Ambivalenz im digitalen Raum um?
Elena: Also ich habe darauf auf die Schnelle keine Antwort natürlich,
Elena: aber eine Sache oder eine Plattform, an die ich sofort denken musste,
Elena: war Reddit, was glaube ich für uns alle ein Ort ist, wo man diese Ambivalenz
Elena: wirklich gut erkennen kann.
Elena: Das heißt, dort gibt es Subreddits beispielsweise, aber es gilt ja für alle
Elena: Plattformen, die ein Raum sind für Freiheit und Verwirklichung für viele Personen,
Elena: die vielleicht auch keinen Zugang haben.
Elena: Das heißt, der digitale Raum kann Menschen die Möglichkeit geben,
Elena: Sichtbarkeit zu bekommen oder auch Schutz zu bekommen, die sie sonst nicht haben können.
Elena: Das heißt, Whistleblower oder auch marginalisierte Gruppen haben die Möglichkeit,
Elena: dort anonyme Sachen zu posten oder auch politisch Verfolgte.
Elena: Und ich glaube, das ist super wichtig, dass Personen dort anonyme Erfahrungen teilen können.
Elena: Aber natürlich hat diese Anonymität, die Menschen vor Repression,
Elena: Stigmatisierung und sozialem Ausschluss schützen kann, auch negative Konsequenzen,
Elena: weil sie auch andere Akteure schützt.
Marieke: Ich würde da gerne einhaken, wenn es recht ist. Ich unterstütze da die Punkte absolut.
Marieke: Das Internet ist ein guter Ort, um sich auszutauschen. Und ich fürchte,
Marieke: was wir oft missverstehen, ist, das Internet ist ein neues Medium,
Marieke: was nicht mehr Neuland ist.
Marieke: So muss man auch immer dazu sagen. Das Internet begleitet uns jetzt schon eine ganze Ecke.
Marieke: Aber es ist ein unglaublich schöner Raum, um sich auszutauschen.
Marieke: Es gibt einen Grund, warum die Hackerethik sagt, Computer können dein Leben
Marieke: zum Besseren wenden oder können ein Leben besser machen, Computer können viel Schönes erzeugen.
Marieke: Es gibt aber auch genauso Grund, warum in der Hack-Ethik der Grundsatz steht,
Marieke: Mühle nicht in den Daten anderer Leuten.
Marieke: In so vielen, also genau wie im Internet, genauso wie in anderen oder im digitalen
Marieke: Bereich, ist genauso wie in anderen Gesellschaftsräumen, Technik ist erstmal neutral.
Marieke: Der Nutzer macht die Musik oder die Nutzenden machen die Musik.
Marieke: Das heißt, mit welcher Intention ich an Technik rangehe und wie ich die verwende,
Marieke: das wird am Ende das Ergebnis sein, mache ich da was Gutes für die Gesellschaft
Marieke: oder mache ich was Schädliches für die Gesellschaft?
Marieke: Und es gibt ja einen Grund, warum es beispielsweise einen Führerschein gibt
Marieke: oder warum wir uns selber Regeln gesetzt haben, wie wir als Gesellschaft funktionieren wollen.
Marieke: Das Internet ist ja auch inzwischen kein rechtsfreier Raum mehr.
Marieke: Es ist nicht der wilde Westen, der von manchen Politikern noch beschrieben wird.
Marieke: Es gibt den DSA, es gibt den DMA, es gibt andere Legislationen,
Marieke: die den digitalen Raum regulieren.
Marieke: Manchmal mehr schlecht als recht, da muss ich dir absolut zugeben.
Marieke: So, lange Rede, kurzer Sinn, ähm,
Marieke: Das, was wir digital haben, ist zu schön für zu viele, als dass wir so hart
Marieke: beschränken müssen, dass wir die wenigen, die hier Schaden anrichten, wegschwirren wollen.
Marieke: Was wir auch sehen, ist, dass in vielen Punkten, beispielsweise Kinderpornografie
Marieke: und die Chatkontrolle, dass Mittel gewählt werden, die absolut am Ziel vorbeischießen.
Volker: Was wären denn legitime Mittel aus deiner Sicht?
Marieke: Ein erster Schritt wäre zum Beispiel, Kinderpornografie konsequent aus dem Internet
Marieke: zu löschen. Das ist etwas, was aktuell nicht passiert.
Marieke: Meinungsfreiheit endet da, also grundsätzlich Freiheit endet da,
Marieke: wo sie die Freiheit von anderen Menschen einschränkt.
Marieke: Und Grundrechte sind immer eine Verhandlungsmasse. Wenn ich zu meinem Punkt
Marieke: zurückkomme, was hilft gegen Kinderpornografie?
Marieke: Kinderpornografie entsteht oft im engsten Umfeld.
Marieke: So, eine Mehrheit der Fälle. Das heißt, das ist nicht alles,
Marieke: also das, was im Internet landet, ist ein Teil davon. Das ist ein großes Problem ohne Frage.
Marieke: Viel, viel mehr passiert aber im häuslichen Umfeld. Und wenn wir jetzt sehen,
Marieke: dass in der aktuellen Bundesregierung eher Gelder für Soziales gekürzt werden und nicht...
Marieke: Und gleichzeitig aber haben wir gesagt, wir brauchen mehr Repression,
Marieke: wir brauchen Überwachung.
Marieke: Dann frage ich mich, wollen wir wirklich das Problem lösen oder versuchen einfach
Marieke: ein Argument vorzuschieben und zu unserem Ziel zu kommen?
Elena: Ich würde dir in vielen Punkten zustimmen, aber eine Sache, wo ich einhaken
Elena: würde, wäre deine Aussage von, dass die Plattformen oder auch die Technologien neutral sind.
Elena: Ich glaube, wenn man sich beispielsweise die Algorithmen, Filterblasen oder
Elena: ähnliche Mechanismen sowohl auf sagen wie YouTube, TikTok und so weiter anschauen,
Elena: sieht man schon eine gewisse Plattformlogik, die existiert,
Elena: die provokante Inhalte,
Elena: emotionale Zuspitzung oder auch Polarisierung fördert, weil Retention das höchste
Elena: Ziel ist, was ich einschätze, für die Plattform auch Sinn macht,
Elena: weil sie natürlich somit schaffen, dass mehr Menschen länger dort sind und dort
Elena: auch dann beispielsweise mehr Werbeeinnahmen gemacht werden. werden können.
Elena: Das heißt, auf der einen Seite sehe ich, dass es darum geht,
Elena: wie nutzen wir als Menschen,
Elena: wie wird von der Regierung vielleicht auch eine Technologie reguliert,
Elena: aber auf der anderen Seite ist es, glaube ich, auch wichtig zu schauen,
Elena: was ist die Verantwortung und was sind auch die marktwirtschaftlichen Incentives
Elena: der Plattformen, Plattformen bestimmt aufzubauen.
Marieke: Da muss ich auch noch kurz einhacken. Ich glaube, wir haben uns noch ein bisschen
Marieke: falsch verstanden. Technologie ungleich Plattform.
Marieke: Algorithmen, Technologie. Facebook, der Algorithmus Einsatz,
Marieke: Plattform. Algorithmen können grundsätzlich gut benutzt werden.
Marieke: Ich denke, da würdest du mir wahrscheinlich auch zustimmen.
Karola: Ich glaube, ich habe so ein bisschen ein Problem, weil ich mir denke,
Karola: KI ist nicht mehr neutral.
Karola: Und es ist vermutlich eine Technologie. Also ich glaube einfach,
Karola: dass dieses sozio-technische System, Mensch mit Brille funktioniert,
Karola: also so ein bisschen als das Einfache.
Karola: Das gilt ja für AI-Anwendungen überhaupt nicht mehr.
Karola: Also AI ist ja von vornherein nicht neutral.
Volker: So wie sie trainiert wurde, so neutral.
Karola: Ja, also wenn wir jetzt mal im gesundheitlichen Bereich gehen,
Karola: wir gehen ein Stück weit weg vom Verbrechen, weil dann, glaube ich,
Karola: ist es immer ganz schwierig zu argumentieren.
Karola: Aber gucke ich mir an, was da an Medizindaten drin ist, kann so eine zum Beispiel Medizin-AI,
Karola: den Herzinfarkt von Frauen einfach viel, viel schlechter erkennen,
Karola: weil diese App vermutlich auf Trainingsdaten basiert,
Karola: die Männer 1,80, 80 Kilo oder so, weil so der Standardmann in Gesundheitsanwendungen ist,
Karola: und Frauen in diesen Studien sowieso von der Häufigkeit viel weniger drin vorkommen,
Karola: also ist Technik nicht mehr neutral und die Frage ist dann zum Beispiel,
Karola: also einerseits diskriminiert, das klingt immer noch so ein bisschen wie,
Karola: ja, da gibt es irgendwie AGG, also Allgemeines Gleichstellungsgesetz und so
Karola: Diskriminierung und ja, im konkreten Fall kann es aber über Leben und Tod entscheiden
Karola: Und ich glaube, dann ist Technik auf jeden Fall nicht mehr neutral.
Volker: Vielleicht da noch eine andere Frage auch an dich als die Hackerin unter uns.
Volker: Ich sage mal, legitim ist es ja nicht, in fremde Leute Webseiten einfach mal
Volker: so einzusteigen, auch unter den Deckmäntelchen des, na, wir gucken mal und Responsible Disclosure.
Volker: War es legitim, der CDU im Wahlkampf den Tipp zu geben, dass sie genauso hackbar
Volker: ist mit ihren Webseiten wie alle anderen und dafür dann eine Strafanzeige zu bekommen?
Karola: Es ist nicht legitim, dafür eine Strafanzeige zu stellen, Aber wir sind ja in
Karola: einem freien Land und deswegen darf die CDU, glaube ich, Strafanzeigen stellen, wie sie will.
Volker: Aber danke, wäre auch gut gewesen.
Karola: Auf jeden Fall. Soma ist ja offensichtlich ein, ich meine, sonst nicht mehr
Karola: irgendwie Ernst & Young oder sonstige Accenture-IT-Gesellschaften,
Karola: die dafür viel Geld was machen.
Karola: Ja, so im Sinne von, wir haben da mal transparent gemacht, was da passiert.
Karola: Ja, wäre mehr Wertschätzung denkbar, aber so tickt die CDU glaube ich einfach nicht, sondern.
Volker: Ich wollte eher so auf diese Schwierigkeit dieser Balance hinweisen.
Volker: Also ich selbst hätte auch, ich sage mal, ich finde die derzeitigen Hackerparagrafen
Volker: und auch die gesetzlichen Initiativen dazu ziemlich schwierig,
Volker: aber ich hätte keinen besseren Vorschlag, wie man das besser regeln könnte.
Marieke: Portugal hat gerade ein neues Gesetz dazu rausgebracht. Die haben wissenschaftliches Hacken.
Marieke: Also ich steige in die Website ein, wie du es gerade gesagt hast.
Marieke: Oder ich suche bewusst nach Sicherheitslücken zu Forschungszwecken.
Marieke: Also aufzuzeigen, hier ist eine Lücke, die muss geschlossen werden.
Marieke: Haben die legalisiert, soweit ich weiß.
Marieke: Also frage mich, das bitte nicht nach der genauen Formulierung.
Marieke: Ich bin auch nur mit den Medien mitgegangen, aber.
Karola: Naja, eine spannende Frage einfach ist ja, wo fängt denn das Hacken an und wo
Karola: gucke ich einfach bloß mal ein bisschen genauer hin.
Karola: Und also ich habe vorhin das Beispiel mit diesem Rollstuhl erwähnt.
Karola: Hat jetzt da jemand diese Antriebsräder gehackt? Ich glaube nicht.
Karola: Sondern das ist tatsächlich auch mal stundenlanges, nächtliches.
Karola: Tiefer einsteigen in Dinge. Also oft wird ja mal ganz schnell, ja, das wurde gehackt.
Karola: Also ich glaube, wir haben auch eine sehr untaubere Definition,
Karola: sagen wir mal, im Volksmund oder in der Wahrnehmung, was ist Hacking,
Karola: bevor wir uns quasi in irgendwie alles, was zwischen White und Gray und Black
Karola: hat und so weiter sich befindet.
Karola: Oft ist es ja gar kein Hacking. Oft ist es ja tatsächlich ein sehr,
Karola: sehr genaues Hinschauen, ein sehr, sehr genaues Ausprobieren von 1,
Karola: 2, 3, 4, 5 als Passwort, das sage ich jetzt sinnbildlich, das ist dann kein Hacking.
Volker: Ich hatte zu dem Thema gerade am letzten Wochenende eine interessante Diskussion
Volker: mit einer Richterin und war jetzt eine Sozialrichterin, also keine Fachrichterin,
Volker: aber ich habe sie gefragt,
Volker: wenn eine Webseite aufgrund eines Programmierfehlers statt Credentials,
Volker: also Username, Passwort, einfach auf ein Enter, auf ein simples drückendes Enters
Volker: Zugriff gewährt, ist das das Überwinden einer Zugangssicherung oder nicht?
Karola: Man sagt ja immer Zugangshürde. Die Frage ist, wo ist da die Hürde?
Volker: Und sie konnte es tatsächlich juristisch nicht einordnen.
Karola: Naja, kommt darauf an. Also es ist, die Frage ist ja, welchen Mitteleinsatz
Karola: muss ich machen und liegt da eine böswillige Sache vor?
Volker: Ich finde es einfach insofern schwierig, sie sagt, naja, hängt vom Richter ab,
Volker: weil der eine würde sagen, das war ja schon ein Ausprobieren. Das war ja kein,
Volker: legitimer Eintrag eines Nutzernamts, eines Passwortes, sondern du hast ja ausprobiert,
Volker: was mal passiert, wenn es nicht ist. Also ist das Überwinden.
Volker: Ein anderer würde sagen, wieso? Also wenn ich meine Steuererklärung in transparenten
Volker: Briefumschlag verschicke, muss ich mich nicht wundern, dass manche Leute mal
Volker: vorne und hinten gucken, was drinstehen. Da habe ich ja nichts dagegen getan.
Volker: Also das finde ich so, diese Schwierige der heutigen Gesetzgebung und Legislative,
Volker: dass es so willkürlich in vielen Sachen behandelt wird.
Volker: Aber vielleicht mal eine abschließende Frage an euch.
Volker: Selbst wenn ihr vielleicht auch kein echtes Vertretungsmandat jetzt für die
Volker: GI habt, für die Gesellschaft für Informatik, aber aus eurer Erfahrung,
Volker: aus eurem Einblick, ist da die GI aktiv?
Marieke: Meinst du das jetzt in Bezug auf den Hacker-Paragraphen?
Volker: Nee, generell so Gesetzgebung, gesellschaftliche, digitale Gesellschaft,
Volker: sagen wir Dinge, die ungeklärt sind, voranzubringen, weil einen größeren Haufen
Volker: an Wissenschaftlern gibt es, glaube ich, in der Informatik in Deutschland nicht
Volker: organisiert als in der GI.
Marieke: Ja.
Volker: Okay, aber ist die GI da aktiv oder hat die da Fachgruppen?
Marieke: Ja, also wir kriegen einerseits oft auch Anfragen zu Stellungnahmen,
Marieke: zu Gesetzesvorschlägen.
Marieke: Jetzt letztes Jahr beispielsweise zum Cloud Computing im Gesundheitswesen oder
Marieke: auch zu anderen politischen Themen.
Marieke: Quick Freeze beispielsweise war auch noch letztes Jahr. Dieses Jahr haben wir
Marieke: uns aktiv ausgesprochen gegen die Chatkontrolle, gegen das sogenannte Sicherheitspaket 2.0,
Marieke: was immer noch nicht wieder auf der Agenda der Bundesregierung steht,
Marieke: weil es immer weiter nach hinten geschoben wird.
Marieke: Aber wir haben dazu eine sehr ausdrückliche Meinung formuliert.
Marieke: Also ja, wir haben eine Meinung.
Marieke: Wir haben aber auch sehr viel Ahnung. Deswegen haben wir auch sehr viel Meinung.
Marieke: Und wir versuchen natürlich auch als Fachgesellschaft, die wir sind,
Marieke: dafür zu sorgen, dass die Informatik in Deutschland die Stellung bekommt,
Marieke: die sie verdient und die sie braucht.
Volker: Ja, dann erstmal vielen, vielen herzlichen Dank an dich, Marike,
Volker: Elena, Carola, auch an das Sendezentrum, an das Publikum.
Volker: Und das war es jetzt erstmal für den ersten Tag des 39C3.
Volker: Die nächsten Tage gibt es nochmal kleinere Podcasts von uns als Tageszusammenfassung.
Volker: Wir machen jetzt nach den ersten zehn Stunden Vorträge hören und Beiträge zusammenschreiben
Volker: fast Feierabend. Also ich werde wahrscheinlich Mitternacht hier die Räume verlassen
Volker: und hören uns noch ein paar weitere Vorträge an.
Volker: Ein super spannender läuft gerade parallel vom Känguru. Ich glaube, Marc-Uwe ist auch hier.
Volker: Marc-Uwe Kling. Und ja, wir danken dem Sendezentrum für die Aufzeichnung.
Volker: Christian Friedrich, unserem Produzenten, für die jetzt noch nächtlich startende
Volker: Produktion, der gerade mit dem Gripp-Virus vor seinem Computer sitzen wird und
Volker: die nächsten zwei Stunden noch einen Podcast produzieren, damit er morgen um fünf erscheint.
Volker: Anne Vogt für das Cover von unserer Sicherheitslücke und die ganzen Aufkleber.
Volker: Ihr könnt euch aus dem Publikum gerne nachher noch eure ganzen Notebooks,
Volker: Handys, Finchotscheiben, alles zu Pflaster mit Aufklebern. Ich habe genug da.
Volker: Und der Hamburg Open Online University für die finanzielle Unterstützung unseres Podcasts.
Volker: Ich, Volker Squarek und in Abwesenheit Monina Schwarz und Ingo Timm,
Volker: meine beiden Co-Hosts, wünschen euch noch einen schönen Abend und bis morgen.
Volker: Und jetzt haben wir noch Zeit für Q&A.
Sendezentrum 1: Gibt es Fragen aus dem Publikum?
Volker: Kommt, traut euch, ihr habt doch alle Meinungen zum Hackerparagrafen, oder?
Sendezentrum 2: Was ist denn ein gutes Rezept, um PolitikerInnen davon zu überzeugen,
Sendezentrum 2: zuzuhören und nicht sofort abzuschalten, wenn man sagt, naja,
Sendezentrum 2: zum Beispiel sowas Kontroverses wie die Kindesmissbrauchsdokumentation im Internet,
Sendezentrum 2: die schalten ja sofort ab, wenn man das Thema aufbringt.
Sendezentrum 2: Also wie kriegt man die dazu zuzuhören und welche Argumente gibt es,
Sendezentrum 2: denen das so klar zu machen?
Sendezentrum 2: Naja, wenn ihr halt alle Jugendämter quasi unterfinanziert, wird da auch nichts
Sendezentrum 2: mehr passieren und dann wird alles noch schlimmer werden.
Karola: Ich glaube, ein gutes Argument ist ja auch, die Einladung auszusprechen,
Karola: sich da hineinzuversetzen, dass sich Zeiten ändern können, so banal wie es klingt.
Karola: Aber zu sagen, und ich klammer jetzt mal bewusst dieses Thema Kinderpornografie
Karola: aus, weil das halt ein super schwierig argumentierbares Thema sind.
Karola: Ich glaube, wir haben ja einen Common Sense im Raum, dass das kacke ist,
Karola: aber halt immer hergenommen wird, weil das eben so schwierig ist.
Karola: Da kann ja niemand was dagegen haben.
Karola: Und ich habe dieses Jahr auch mit der Lokalpresse ein sehr konstruktives Interview
Karola: gehabt, da ging es auch um dieses Thema Chat-Controller und es ist auch immer
Karola: diese Frage, aber sie sind da schon dagegen, oder?
Karola: Das ist halt super schwierig und deswegen wird es ja auch durchaus hergenommen.
Karola: Was aber ein weiteres Viertel meines Gehirns, das staatlich anerkannte Sozialpädagogin
Karola: ist, sagt, ich sehe halt einfach nicht einerseits diese Jugendämterfinanzierung,
Karola: was Menschen schon da mitkriegen, wenn sie Zeitung lesen.
Karola: Ich sehe halt aber einfach nicht, dass wir in Schulen einfach Empowerment machen.
Karola: Ganz im Gegenteil, wenn du über diese Themen sprichst und du musst damit irgendwie
Karola: Kindern in der Grundschule anfangen.
Karola: Dann gerade kommen dann so aus der CSU- und CDU-Richtung und so weiter und so
Karola: fort, dass das angeblich Frühsexualisierung ist und jawoll, die doch alle Regenbogen
Karola: und so weiter und so fort.
Karola: Und das ist halt extrem schwierig zu reden, aber mit Menschen,
Karola: die in der Lage sind, vernünftig darüber zu reden, musst du sagen,
Karola: hey Leute, das muss in Bildungspläne rein.
Karola: Das ist ein Thema auf eine kindgerechte Art und Weise.
Karola: Und umso größer die Kinder werden, umso reifer sie werden, umso sinnvoller kannst
Karola: du einfach darüber sprechen. Und auch zu sagen, hier, das ist deine Anlaufstelle.
Karola: Du bist nicht schuld, du musst Kindern das beibringen, sozusagen selbstbewusste
Karola: Menschen zu werden, auch in diesen Fragen.
Karola: Und da wird aber niemand dran. So, und das ist halt sehr unangenehm.
Karola: Was wir aber einfach immer bringen können, wir lösen es irgendwie technisch.
Karola: Und das ist ja auch ein Teil sozusagen unseres gesellschaftlichen Problems,
Karola: dass wir ja immer alles glauben, technisch zu lösen. Wir lösen irgendwie Gesundheitswissen,
Karola: haben wir heute gehabt, technisch.
Karola: Wir lösen irgendwie Krankheit, technisch, jetzt auch mit AI, früher mit Bitcoin.
Volker: Technologie offen, zum Not sind wir dann noch Technologie offen,
Volker: Also hoffen noch auf die Zukunft, dass so eine Lösung kommen könnte.
Karola: Ja, also ich meine, da kann es dann irgendwie in politische Passwörter verfallen,
Karola: was ich jedenfalls sagen wollte.
Karola: Wie sprichst du Politiker an? Zum Beispiel halt wirklich mal mit konstruktiven
Karola: Vorschlägen und fragen, haben Sie Kinder?
Karola: Haben Sie schon mal gehört, dass das in der Schule ein Thema ist?
Karola: Was würden Sie dafür tun, dass das in der Schule mal ein Thema ist,
Karola: dass Kinder aufgeklärt werden, dass Kinder empowert werden, altersgerecht?
Karola: Das ist mit 13-jährigen Kindern komplett was anderes als irgendwie mit 5-jährigen
Karola: Kindern, aber es betrifft halt leider beide.
Karola: Und das musst du halt thematisieren. Und das eine ist das Thema Kinderpornografie,
Karola: das andere ist Gewalt im Elternhaus.
Karola: Auch das ist ja ein regelmäßiges Thema, was vorkommt. Wo können denn Kinder hingehen?
Karola: Wo wissen Kinder, das ist zum Beispiel die Person in der Schule,
Karola: die ich ansprechen kann?
Karola: Oder das ist vielleicht ein Elternteil von einer Freundin, das ich ansprechen kann?
Karola: Wo findet denn das dann statt? Also wo können sich Kinder halt einfach anvertrauen?
Karola: Und das ist ja einfach komplett lost. Und da kann ich aber nur einladen,
Karola: sozusagen unabhängig von, wir reden über Technik, wir reden über Informatik.
Karola: Halt wirklich so im konkreten Anschlag der Leute anzufangen. Und das ist das.
Karola: Und was man sozusagen, um meinen Satz von ganz, ganz vorne zu beenden,
Karola: meine Klammer ist, Zeiten können sich ändern.
Karola: Das heißt, wenn du mit halbwegs progressiven oder mittig geordneten PolitikerInnen
Karola: sprichst, zu sagen, stellen Sie sich jetzt mal vor, es tritt dieser Fall ein,
Karola: der eventuell nächstes Jahr in Sachsen-Anhalt eintritt, die AfD übernimmt.
Karola: Was wollen Sie an Ihrem persönlichen Chat, am Chat mit Ihrer Ehefrau,
Karola: mit Chat mit Ihrem Lebenspartner, Was soll die AfD davon in fünf Jahren lesen
Karola: dürfen und was nicht? Sie sind gebaut.
Elena: Ja, ich würde zu dem eigentlich auch nur noch hinzufügen, also ich glaube Bildung,
Elena: Empowerment von den Stakeholdern ist super wichtig und dann halt auch intentionales
Elena: Agenda-Setting aus verschiedensten Gruppierungen heraus.
Elena: Auch in dem Vortrag von Kate heute hat sie gesagt, es geht natürlich auch,
Elena: aber nicht nur um eine kritische Masse, es geht auch um kritische Verbindungen.
Elena: Das heißt, dass man sich mit verschiedensten Akteuren vernetzt.
Elena: Ich meine, dafür ist der Kongress natürlich eine fantastische Möglichkeit.
Elena: Hier sind Leute aus den verschiedensten Bereichen. Wenn wir solche Themen alle
Elena: gemeinsam auf unsere Agendas setzen, kann man auch so auf den Ebenen etwas verändern,
Elena: wenn man dann mit den relevanten Akteuren ins Gespräch kommt.
Marieke: Einen letzten, dann können wir weitermachen. Schleichwerbung an dieser Stelle.
Marieke: Es findet morgen, meine ich, von Rahel Becker und Anna Kasowski der Vortrag
Marieke: Power Cycle Start Burnout statt.
Marieke: Da geht sie genau darauf ein, wie man als individuelle Person Akzente setzen
Marieke: kann und zwar so, dass es funktioniert. Und Rahel macht da einen sehr guten Job insofern.
Volker: Also ich finde auch, um auf deine Frage nochmal einzugehen, ich rede relativ
Volker: oft mit Politikern und zwar auch Interessierten, die zu unserem Podcast immer
Volker: sagen, ach Mensch, das ist ja interessant, habe ich ja so noch gar nicht gesehen.
Volker: Ich kriege den Eindruck, dass in der Politik noch nicht wirklich angekommen
Volker: ist, die Verwobenheit von Informatik
Volker: als Informationswissenschaft und der Information der Gesellschaft.
Volker: Das heißt also, die gesellschaftliche Information ist ein abstraktes Medium
Volker: und die Informatik ist eine Technik.
Volker: Das ist die Netzwerkleitung, die ich per ISDN oder Kupfer irgendwo ans Handy ziehe.
Volker: Und solange diese geistige Trennung da ist, gibt es die Fachpolitiker, die fünf,
Volker: die sich damit auseinandersetzen und es gibt die 600,
Volker: die sagen naja und wir machen jetzt mal Gesellschaft und ich glaube solange
Volker: wir dieses Gap nicht füllen und dafür finde ich diese Kongresse sehr sehr wichtig und sehr gut,
Volker: egal wie provokant und manchmal auch polarisierend vielleicht auch falsch,
Volker: überziehend sie sind aber sie öffnen die Tür dahin, dass auch die Politik mal
Volker: mitbekommt Informatik, Information.
Volker: Gesellschaftliche Information ist ein fließender Übergang Das ist quasi eine
Volker: Basisqualifikation neben Reden und Recht für Politiker. Da müssen wir sie hinbringen.
Volker: Vielleicht noch eine Frage ins Publikum, damit ich meine letzten 4 Minuten 30 noch ausnutzen kann.
Volker: Wir haben ja jetzt hier noch vorhin geredet über den künstlich intelligenten Arzt.
Volker: Würdet ihr euch, also ich weiß nicht, ob ihr das schon mal festgestellt habt,
Volker: mittlerweile haben einige meiner Hausärztinnen und Ausärzte eine KI-gesteuerte
Volker: Vorauswahl von Anliegen. Wollen Sie ein Rezept haben?
Volker: Fühlen Sie sich krank? Haben Sie Kopfschmerzen? Brauchen Sie einen Arzt?
Volker: Stellt euch mal vor, ihr habt so eine 5-Minuten-Warteschleife,
Volker: KI-gesteuert, und da wird erstmal vorgecheckt, ob ihr überhaupt durchstellpflichtig
Volker: seid oder ob ihr jetzt in die modernen Hausarzt-Services der Apotheke gehen
Volker: könnt. Was würdet ihr dazu sagen?
Volker: KI als Arsterersatz. Okay, das Sendezentrum nickt Zustimmen mit dem Kopf? Nein, natürlich nicht.
Volker: Was sagt das Publikum dazu? Oder dann vielleicht mal das Sendezentrum gefragt?
Sendezentrum 1: Nein, weil Medizin ist komplex, Krankheiten sind sehr, sehr tiefergehend und
Sendezentrum 1: so eine Diagnose sollte nicht von so einer schnell zusammengeheckten AI gestellt
Sendezentrum 1: werden zum einen und zum anderen.
Sendezentrum 1: Für mich persönlich ist tatsächlich ein Vertrauensverhältnis zum Arzt oder Ärztin sehr, sehr wichtig.
Sendezentrum 1: Also die habe ich zu einer Maschine. Ich mag Maschinen, obviously,
Sendezentrum 1: aber Arzt, Ärztin bleibt ein Mensch.
Volker: Obwohl Ärzte sich irren können und Maschinen nicht.
Sendezentrum 1: Ach, Maschinen können sie nicht irren? Cool.
Volker: Alles klar. Ja, dann nochmal herzlichen Dank an meine drei Gästinnen.
Volker: Herzlichen Dank an das hervorragende Publikum. Vielen Dank. Schönen Abend noch.
Elena: Vielen Dank.
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